Aromatherapie: Heilende Dämpfe APOTHEKE ADHOC, 01.02.2020 09:26 Uhr
Viele Pflanzen verfügen über heilende Wirkungen. Doch nicht nur die Einnahme der Pflanzenbestandteile kann bei verschiedensten Symptomen helfen, auch die enthaltenen ätherischen Öle können auf vielseitige Weise Linderung bringen und während der Erkältungssaison unterstützend helfen.
Bei einer Erkältung wird zu verschiedensten Medikamenten und Hausmitteln gegriffen. Eine weniger bekannte, aber gut wirksame Methode zur Linderung von Beschwerden und zur Reinigung der Raumluft ist die Aromatherapie. Verschiedene ätherische Öle können Symptome lindern und zudem das Wohlbefinden während eines Infekts positiv beeinflussen. Die Anwendung der Öle kann dabei auf verschiedene Arten erfolgen.
So sind für die Raumbeduftung beispielsweise Aromalampen, Diffuser, sowie Raum- und Kissensprays geeignet. Auch Einreibungen oder Massageöle können mit ätherischen Ölen hergestellt werden. Zur Herstellung eines Kissensprays gibt man auf 100 ml Alkohol etwa 20 bis 40 Tropfen ätherisches Öl. Möchte man ein Vollbad mit ätherischen Ölen nehmen, muss zu 5 bis 8 Tropfen Öl* noch ein Emulgator hinzugegeben werden, da die Öle sonst auf der Wasseroberfläche schwimmen und die Haut reizen können. Geeignet als Emulgatoren sind etwa Milch oder Sahne. Auch Inhalierstifte, die es leer zu kaufen gibt, können selbst mit einem beliebigen Öl befüllt werden.
Wenn Aromalampe und Diffuser nicht zur Verfügung stehen, können auch einfach 1 bis 3 Tropfen eines Öls auf ein Taschentuch geträufelt werden. Über die Riechnerven werden die Düfte an das limbische System weitergeleitet. Von dort aus werden verschiedene Prozesse im Körper gesteuert, die durch den Duft der Öle angestoßen werden. Es eignen sich vor allem Aromamischungen, da die Einzelöle so im Zusammenspiel wirken können. Ätherische Öle sollten nie unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden. Zur Herstellung eines Massageöls werden sie deshalb in ein Trägeröl eingearbeitet: Besonders beliebt sind Mandel-, Jojoba-, Nachtkerzen- oder Johanniskrautöl. Die Konzentration der ätherischen Öle sollte bei einem Massageöl maximal 10 Prozent betragen, da es sonst zu Hautreizungen kommen kann.
Während der Erkältungszeit gibt es einige Klassiker in Bezug auf ätherische Öle. Einer dieser Vertreter ist der Eukalyptus: Der Hauptbestandteil des ätherischen Öls ist das sogenannte 1,8-Cineol. Eukalyptusöl besitzt einen frischen, zitrusartigen Duft, welcher ausgleichend und konzentrationsfördern wirken kann. Zudem besitzt es antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Es kühlt und erleichtert das Durchatmen und löst festsitzenden Schleim. Daher eignet es sich nicht nur für die Verwendung in einem Erkältungsbalsam, sondern auch als Öl für eine Duftlampe oder als desinfizierendes Raumspray, beispielsweise in Kombination mit Zitrone.
Ein weiterer Klassiker ist Pfefferminzöl: Das enthaltene Menthol duftet frisch, herb und würzig. Außerdem besitzt es kühlende Eigenschaften und wirkt schleimlösend, krampflösend, antibakteriell und desinfizierend. Bei Müdigkeit und Schlappheit während einer Erkältung kann das Öl anregend und erfrischend wirken. Bei Kopfschmerzen kann etwas Öl auf die Schläfen gegeben werden, hierfür eignet sich auch die Anwendung als Roll-on. Auch Thymianöl kann zum Einsatz kommen: Das herb-krautige Öl ist besonders gut zur Schleimlösung geeignet, denn es wirkt auswurffördernd und krampflösend. Zudem werden ihm antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben. Daher ist es auch bei Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD geeignet. Cajeputöl enthält ähnlich wie Eukalyptus Cineol und verfügt somit über antimikrobielle, antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften. Das Öl kann jedoch auch schleimlösend sein, sowie kühlend und erfrischend wirken.
Eine weitere Duftgruppe, die gut geeignet ist, stellen die Zitrusdüfte dar: Orangenöl enthält den Wirkstoff Limonen und riecht süßlich-frisch. Der Duft wirkt desinfizierend und antibakteriell, allerdings besitzt er auch beruhigende, stimmungsaufhellende und ausgleichende Wirkungen auf die Psyche. Ähnlich gut wirkt die Zitrone: Sie eignet sich hervorragend zur Reinigung der Umgebungsluft und zur Desinfektion, denn ihr werden keimabtötende und antibakterielle Wirkungen zugeschrieben. Außerdem fördert der Duft das Wohlbefinden und hebt die Stimmung. Weitere Öle für die Erkältungszeit sind beispielsweise Teebaumöl, Zedernöl oder Zirbenöl. Letzteres enthält die Wirkstoffe Alpha-Pinen und Cineol. Das Öl ist auch als Saunaöl geeignet: Es fördert die Tiefenatmung und verbessert die Raumluft. Ebenfalls praktisch sind Zirbenkissen: Diese sind mit Holzspänen gefüllt und geben den holzig-harzigen Duft nach und nach in die Umgebung ab.
*Anmerkung der Redaktion: In einer älteren Version des Artikels hieß es „40 bis 60 Tropfen Öl". Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.