Anfang März hat es eine weitere Preissteigerung im OTC-Bereich gegeben. Queisser erhöht den Einkaufspreis (EK) für Doppelherz-Produkte. „Es erfolgt wieder einmal eine Steigerung des EK, wohingegen der UVP gleich bleibt“, ärgert sich Alexander Köthe, Inhaber der Sonnen Apotheke in Rutesheim. „Die Verkaufspreise müssen eigentlich erhöht werden. Das ist aber gegenüber der Kundschaft sehr schlecht darzustellen, denn Doppelherz ist stark in den Drogerien präsent.“
Queisser hat die Preise für seine Verkaufsschlager aus der Reihe Doppelherz erhöht. So werden 2,3 Prozent auf den ursprünglich EK aufgeschlagen. „Es ist das gleiche Spiel wie bei vielen anderen Preisänderungen auch, denn der UVP des Herstellers bleibt natürlich gleich“, so Köthe. „Das heißt, wir müssen unsere Verkaufspreise erhöhen, um keinen Verlust beim Rohertrag zu haben.“ Es sei die am wenigsten partnerschaftliche Variante einer Preiserhöhung durch die Hersteller, erklärt er.
Wer in der Apotheke kein automatisches Preistool nutze, könne die Preissteigerung leicht übersehen und sich über sinkende Roherträge wundern. „Es ist insgesamt schwierig mit Doppelherz-Produkten, denn die Konditionen bei Bestellungen über den Großhandel sind ohnehin schlecht.“
Um wirtschaftlich einkaufen zu können, bleibe demnach nur die Direktbestellung. „Ich müsste dann aber die Produktwünsche der Kunden sammeln, denn es gibt einen Mindestbestellwert, sodass ich nicht einzelne Packungen zum Vorteilspreis bestellen kann“, erklärt Köthe. „Zudem kann ich nicht spontan reagieren, wenn nur eine einzelne Packung gewünscht ist“, beschreibt er die sperrige Regelung der Direkteinkäufe.
Geht er mit seinem Verkaufspreis über den UVP des Herstellers, sei die Reaktion der Kundschaft vorhersehbar. „Es gibt Kunden, die es hinnehmen, aber ebenso welche, die genau darüber Bescheid wissen, was es in der Drogerie kostet“, schildert Köthe. Diese würden dann künftig bei dm oder Rossmann kaufen. „Die Preiserhöhung von Queisser stellt somit die krasseste Form der Steigerung dar, und die Apotheken haben wieder einmal das Nachsehen.“
Zuletzt hatte auch Bayer seine Preise für wichtige OTC-Marken angehoben. Mit dabei sind Verkaufsschlager wie Bepanthen und Iberogast. Diese Preissteigerungen sind derzeit ärgerlich für die Apotheken vor Ort. „Vor allem im OTC-Bereich kann ich den Kalender danach stellen“, erklärt eine Inhaberin. Zum 1. Februar erhöhten beispielsweise auch Stada, Ratiopharm und Hexal. Zum 1. April hat Reckitt bereits die Erhöhung seiner OTC-Preise bekanntgegeben; betroffen sind dann unter anderem Nurofen, Dobendan und Sagrotan. Das noch den Kund:innen zu erklären, sei mit der Versenderkonkurrenz zunehmend schwieriger.
Aktuelle Themen, die euren Apothekenalltag bewegen, von Brancheneinblicken bis hin zu praxisnahen Tipps – immer auf dem neuesten Stand! Mehr dazu...
Profitiert von einem umfangreichen Produktportfolio mit über 1.600 Rx-Arzneimitteln, zahlreichen Rabattverträgen sowie persönlicher und kompetenter Beratung, um den Rohertrag eurer Apotheke zu steigern. Mehr dazu...