Engpässe und Mehraufwand

„Meine Defektliste wird immer länger“

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Berlin -

Die aktuellen Lieferengpässe halten die Apotheken weiterhin auf Trab. „Der Zeitaufwand ist mittlerweile enorm, meine Defektliste wird immer länger“, berichtet eine PKA. Es fehlen Antibiotika, Blutdruckmittel und wichtige Schmerz- und Beruhigungsmittel. „Täglich müssen wir etliche Alternativen finden, um die Patientinnen und Patienten adäquat versorgen zu können“, beklagt sie.

Zu Jahresbeginn zählt die Liste der von Lieferengpässen betroffenen Arzneimittel laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) knapp 470 Präparate. Es fehlen nicht nur Antibiotika und Blutdruckmittel, sondern auch wichtige Schmerz- und Beruhigungsmittel. Kurzum: Apothekenteams müssen Alternativen finden. Das beansprucht aber wertvolle Zeit, die für die Beratung hätte eingesetzt werden können.

Auch die PKA klagt über die immer länger werdenden Defektlisten. Die bearbeitet sie parallel zur täglichen Bestellroutine „Es sind momentan so viele Positionen, dass ich einen hohen Zeitaufwand habe. Zudem werden unsere internen Wartelisten für dringend benötigte Medikamente immer länger“, so die PKA. „Es ist immer unangenehm, verzweifelte Kunden am Telefon vertrösten zu müssen, weil die Ware immer noch nicht eingetroffen ist.“ Konkrete Liefertermine gebe es selten. „Das schafft zusätzliche Unsicherheit bei den Kunden.“

„Andere Aufgaben müssen auch erledigt werden“

Mittlerweile sei ihre wichtigste Aufgabe die Defektabfrage beim Großhandel: „Wenn wir können, weichen wir auch auf die Direktbestellung bei den Herstellern aus, aber es ist sehr mühsam, für jeden einzelnen fehlenden Artikel ständig die Großhändler abzufragen“, beklagt die PKA. Andere wichtige Aufgaben, wie die Rechnungslegung, Dokumentation oder das Wegräumen der Ware müssten ebenso zeitnah erledigt werden.

„Die Weiterführung der Therapie vom Patienten zu ermöglichen, hat natürlich Vorrang“, stellt sie klar. „Aber es müsste den Approbierten mehr Freiraum im Austausch wichtiger Arzneimittel gegeben werden, das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) hat bis jetzt noch nicht die gewünschte Wende gebracht.“

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