Selbstbräuner: Bräune aus der Tube Cynthia Möthrath, 16.05.2020 09:00 Uhr
Leicht gebräunte Haut gilt als schön und gesund. Da jedoch im Alltag oft nicht genug Zeit bleibt, um in der Sonne einen goldigen Teint zu erhalten, helfen viele Menschen nach und greifen zum Selbstbräuner. Bei der Anwendung gibt es jedoch einiges zu beachten.
Die Bräune aus der Tube beruht auf verschiedenen Inhaltsstoffen: Meist ist ein synthetisches Zuckermolekül – Dihydroxyaceton (kurz: DHA) – enthalten. Diese körpereigene Substanz fällt normalerweise im Kohlenhydratstoffwechsel als Zwischenprodukt an. Auf die Haut aufgetragen, reagiert sie mit den Proteinen und Aminosäuren der obersten Hautschicht. Da viele jedoch gegen die Substanz resistent sind, kommt oft auch ein biotechnisch hergestellter Zucker aus Pflanzen zum Einsatz, der ähnlich wirkt – die sogenannte Erythrulose. Diese gilt als besser hautverträglich und chemisch stabiler.
Durch die Anwendung der Substanzen wird die Haut schließlich braun gefärbt: DHA reagiert mit dem Keratin der Haut und bildet melaninähnliche Farbstoffe, die sogenannten Melanoidine. Die vollständige Tönung der Substanz tritt nach etwa sechs bis neun Stunden auf, nach zwei bis vier Tagen verblasst sie jedoch wieder. Erythrulose soll insgesamt eine gleichmäßigere Bräunung erzielen, der Vorgang findet jedoch langsamer und weniger intensiv statt. Manchmal werden daher auch Kombinationen aus beiden Substanzen verwendet.
Vorbereitung ist das A und O!
Oft tritt unmittelbar nach der Anwendung eine fleckige Bräune auf. Diese kann vermieden werden, indem die Haut richtig auf die Behandlung vorbereitet wird: Denn bevor ein Selbstbräuner aufgetragen wird, muss die Haut unbedingt von abgestorbenen Hautschüppchen befreit werden. Dazu eignet sich ein ölfreies Peeling, welches auf die gewünschten Hautstellen aufgetragen und einmassiert wird. Nur dann kann die Bräune gleichmäßig werden. Beim Auftragen auf die Beine ist zudem eine vorherige Enthaarung notwendig, um alle Härchen zu beseitigen.
Tipps für gleichmäßige Bräune
Das Auftragen des Selbstbräuners sollte nur mit genügend Zeit erfolgen – denn ein gleichmäßiges und gründliches Auftragen ist für ein optimales Ergebnis unabdingbar. Das Produkt sollte nach entsprechender Vorbereitung langsam und in kreisenden Bewegungen aufgetragen werden. Bei einem „geraden“ Auftragen kann es zu Streifenbildung kommen. Häufig kommt es durch unsorgfältiges Auftragen vor allem an Haaransatz, Brauen, Schläfen und Kinn zur Randbildung. Wichtig ist vor allem in diesen Partien, auf ein sorgfältiges verblenden beim Eincremen zu achten.
Doch auch auf weitere Körperstellen muss besonders geachtet werden: An Ellbogen, Knien, Händen oder Füßen ist die Hornschicht meist dicker. Die Farbe wird dort besonders gut angenommen. Daher sollte hier nur dünn aufgetragen werden. Auch vorheriges Eincremen mit einer normalen Körperlotion kann das Ergebnis abschwächen.
Wichtig: Farbton und Produktwahl
Das Mischen mit einer Körperlotion kann auch zum Einsatz kommen, wenn der Farbton des Selbstbräuners zu dunkel ist. Denn dadurch wird das Ergebnis weniger intensiv. Ist der Farbton zu hell, muss mehrfach gecremt werden, bis der gewünschte Hautton erreicht ist. Wichtig ist außerdem die Unterscheidung zwischen Selbstbräunern für den Körper und das Gesicht: Ein Produkt für den Körper sollte nie auch für die dünne und empfindliche Gesichtshaut verwendet werden. Hierfür gibt es spezielle Produkte, die besser auf die besondere Hautpartie abgestimmt sind und häufig einen Lichtschutzfaktor enthalten. Denn entgegen vieler Erwartungen stellt die künstliche Bräune keinen Sonnenschutz dar.
Falls nach der Anwendung dennoch Flecken oder Unregelmäßigkeiten entstehen, können diese mithilfe eines Wattepads und einem alkoholhaltigen Gesichtswasser oder Zitronensaft vorsichtig ausgebessert werden. Ist die Bräune insgesamt nicht wie gewünscht gelungen, kann ein ausgiebiges Vollbad mit anschließendem Peeling wieder Abhilfe schaffen. Durch die Wärme quillt die Hornschicht auf, mit dem anschließenden Peeling lässt sich die Bräune meist gut entfernen.
Auch nach der Anwendung Zeit nehmen
Nach der Anwendung sollten die Hände gründlich gewaschen werden. Ein Auftragen mit Einmalhandschuhen kann zudem unschöne Verfärbungen an den Händen oder dem Nagelbett vermeiden. Nach dem Auftragen sollte mindestens zehn Minuten gewartet werden, bis die Haut mit Kleidung in Kontakt kommt, besser noch länger. Dadurch kann ein Abfärben in vielen Fällen vermieden werden. Personen mit Hauterkrankungen oder Allergien sollten besser auf den Selbstbräuner verzichten oder vor der Anwendung mit ihrem Arzt sprechen.
Medipharma Cosmetics hat seit kurzem das Portfolio im Bereich Selbstbräuner erweitert: „Hyaluron Sanfte Bräune Körper“ und „Hyaluron Sanfte Bräune Gesicht“ sollen der Haut schrittweise eine sanfte und natürlich aussehende Sommerbräune verleihen, ohne auf die pflegenden Aspekte zu verzichten. Sie spenden intensive Feuchtigkeit, straffen die Haut und schenken ihr eine schöne Sommerbräune. Dazu werden die Produkte einmal täglich bis zum gewünschten Bräunungsgrad angewendet. Um die Bräune zu erhalten, sollte die Anwendung alle zwei bis drei Tage wiederholt werden. Beide Produkte enthalten eine Mischung aus DHA und Erythrulose.