Schlechte Desinfektion durch trockene Haut APOTHEKE ADHOC, 03.01.2022 09:40 Uhr
Seit über einem Jahr ist das Desinfektionsmittel für viele ein ständiger Begleiter. Kein Wunder, dass die Haut unter den regelmäßigen Einreibungen mit trockener, zum Teil rissiger Haut, reagiert. Ist die Haut erst einmal geschädigt, kann es ein langwieriger Prozess sein, bis sie sich wieder erholt hat. Auch die Desinfektionsleistung leidet unter geschädigter Haut.
Die regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Hände gehören zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen Corona. Doch Wasser und Seife schädigen die Lipidschicht der Haut und lassen die Hände aufquellen. Die anschließende Desinfektion kann die Epidermis weiter reizen. Damit es erst gar nicht zu trockener oder rissiger Haut kommt, sollten einige Tipps befolgt werden.
Tipp 1 – Auf häufiges Waschen verzichten
Um die Haut nicht übermäßig zu strapazieren, empfiehlt es sich auf häufiges Händewaschen zu verzichten. Die Anwendung von Wasser und Seife weicht die Hornschicht der Haut auf. Die Folge: Hautfette und natürliche Feuchthaltefaktoren gehen verloren – die Haut trocknet stärker aus. Zusätzlich wird Wasser in die oberen Hautschichten eingelagert. Diese Hyperhydratation wird zunächst als angenehm empfunden. Die Feuchtigkeit kann jedoch in der geschädigten Haut nicht gehalten werden und verdampft nach zehn Minuten. Das eingelagerte Wasser verdünnt zudem das aufgetragene Desinfektionsmittel, somit ist die Wirkung eingeschränkt.
Tipp 2 – Handschuhe tragen
Bei Temperaturen von unter 8 Grad Celsius wird die körpereigene Talgproduktion einstellt. Somit sollte insbesondere im Winter eine entsprechende Hautpflege parallel zur Desinfektion ausgeführt werden. Hierbei sollte vor allem zu duftstofffreien Produkten gegriffen werden. Parfum reizt nur unnötig. Beim Aufenthalt im Freien sollten Handschuhe getragen werden. Das gilt vor allem bei längeren Spaziergängen, beim Joggen oder Fahrradfahren. Durch den Stoff kann der Wind nicht so stark auf die Haut prallen – diese wird weniger gereizt. Auch nachts können Handschuhe aus Baumwolle getragen werden. Zum einen wird hierdurch unbemerktes Kratzen verhindert, zum anderen können sehr fettreiche Cremes dick aufgetragen werden.
Tipp 3 – Die richtige Pflegeroutine
Viel hilft nicht immer viel – das ist auch das Motto bei der Hautpflege. Wichtiger ist es auf die richtigen Produkte zu setzen und die Pflegeroutine zu optimieren. In einem ersten Schritt ist es wichtig, dass die Hände nach dem Waschen immer vollständig abgetrocknet werden, es sollte keine Restfeuchtigkeit verbleiben. Zu heißes Wasser schädigt die Haut unnötig – lauwarme Temperaturen reichen aus. Glycerin, Urea und Hyaluronsäure gelten als gute Feuchthaltefaktoren. Doch auch eine einfache Basiscreme kann für viele die richtige Wahl sein. Wichtig: Bei bereits offenen Hautstellen sollte auf Harnstoff verzichtet werden – hier kommt es zu Brennen.
Offene Hautstellen schmerzen bei der Desinfektion. Dieser Umstand kann dazu führen, dass die Hände weniger häufig oder mit geringerem Volumen desinfiziert werden. Darüber hinaus gelangt die Lösung mitunter nicht in die kleinen Risse in der Haut – die Abtötung von Keimen bleibt unvollständig. Nur durch eine sorgfältige Desinfektion mit ausreichend Lösung kann ein gutes Ergebnis erzielt werden. Auch deshalb sollte die Hautpflege Priorität haben.