Schlaffe und eingefallene Gesichtszüge, Faltenbildung um die Mund- und Kinnpartie, gepaart mit einfallenden Augen und Wangen: Das sind die Hauptmerkmale des sogenannten „Ozempic Faces“. Was sich hinter dem Begriff aus der Netzkultur verbirgt.
Der Hype um Ozempic (Semaglutid) ist ungebrochen. Neben ordentlichen Verschreibungen ist das Präparat derart gefragt, dass Rx-Fälscher versuchen es zu ergaunern. Dealer fahren sogar ins Ausland, um ähnliche Präparate wie Saxenda (Liraglutid) schwarz auf Facebook zu verticken. Neuerdings werden dort sogar Ozempic-Verordnungen zum Verkauf angeboten.
Allerdings ist das Präparat nicht nur ein Segen für Anwenderinnen und Anwender. Ein übermäßiger Einsatz von Ozempic oder anderen GLP-1-Analoga birgt Risiken: Wer zu schnell viel Gewicht verliert, kann ein sogenanntes „Ozempic Face“ entwickeln. Das Gesicht sieht eingefallen aus und kann unter Umständen nicht bei einer Gewichtszunahme revidiert werden. Der Begriff wurde populär durch Social Media: Prominente waren nach ihrer Ozempic-Anwendung wegen ihrer eingefallenen Gesichter kaum wiederzuerkennen.
Das Phänomen ist nicht auf Ozempic oder andere GLP-1-Analoga limitiert. Es kann auch nach Magenbypass-Operationen oder bei Personen, die auf natürlichem Wege schnell viel Gewicht verlieren, auftreten. Wenn sich das Unterhautfettgewebe und die Fettkörper zu schnell entleeren, ist die Haut nicht in der Lage, schnell genug zu reagieren und sich anzupassen. Konkret: Die Strukturproteine Elastin und Kollagen können nicht schnell genug nachgebildet werden.
Dies trifft besonders zu, wenn die Gesichtshaut zuvor durch Übergewicht gedehnt war. Eine Mangelernährung kann zu einem zusätzlichen Alterungseffekt der Haut führen. Wer Ozempic nutzt, hat häufig einen stark verringerten Appetit; insbesondere zu Beginn der Therapie fällt es Patienten oft schwer, ausreichende und ausgewogene Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
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