Hauterkrankungen nehmen weltweit zu. Auf einen Termin beim Facharzt muss man oft monatelang warten. Für Betroffene bedeutet das häufig große Unsicherheit. Mit der KI-gestützten App „Derm Assist“ will Google seinen Nutzern ein Tool für die Diagnose Zuhause liefern.
Auf einer Entwicklerkonferenz stellte Google die Gesundheits-App „Derm Assist“ vor. Damit reagiert der Konzern auf fast zehn Milliarden Anfragen über Haut-, Haar- und Nagelprobleme, die jährlich in die Suchleiste eingetippt werden. Mithilfe von künstlicher Intelligenz soll das Tool verschiedene Hauterkrankungen unterscheiden und dem Nutzer/der Nutzerin eine Diagnose und weiterführende Links liefern können. Hierbei soll es vor allem um die Früherkennung von Krankheiten gehen. „Derm Assist“ soll in die Suchmaschine integriert werden und wahrscheinlich Ende des Jahres europaweit verfügbar sein.
Für die Anwendung muss der Nutzer/die Nutzerin die betroffene Hautstelle mittels Smartphones fotografieren und drei Fotos hochladen. Außerdem müssen einige Fragen zu Symptomen und Hauttyp beantwortet werden. Mithilfe der Fotos vergleicht das Tool die Angaben mit 288 Krankheiten, die es im System registriert hat. Anschließend listet es mögliche Erkrankungen und weiterführende Links auf. Die in der App angezeigten Informationen seien von Dermatologen geprüft worden, erklärte Google bei der Vorstellung.
Zwar kann die App den Betroffenen erste Hinweise liefern und möglicherweise Unsicherheiten nehmen – einen Arztbesuch ersetzt sie jedoch nicht. Denn zur Behandlung vieler Hauterkrankungen sind weiterführende Untersuchungen notwendig oder gar eine Therapie mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln. Auch Google selbst betont, dass die App einen Besuch beim Dermatologen nicht ersetzen kann.
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