Kühlen, cremen, ablenken

Erste Hilfe bei Juckreiz

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Berlin -

Starker Juckreiz kann verschiedene Ursachen haben: Sowohl Allergien wie auch verschiedene Hauterkrankungen können ein Auslöser sein. Von Betroffenen wird der Drang zum Kratzen häufig schlimmer als körperlicher Schmerz empfunden. Im Akutfall können einige Tipps zumindest etwas Linderung verschaffen.

Chronischer Juckreiz kann quälend sein – häufig entsteht bei Betroffenen ein regelrechter Teufelskreis: Denn durch das Kratzen wird der Juckreiz zwar zunächst subjektiv gelindert, durch kleinste Verletzungen können jedoch Krankheitserreger – die sich beispielsweise unter den Fingernägeln befinden – in die Haut eindringen und zu Entzündungen führen. Dadurch kommt es erneut zu Schmerzen und Juckreiz. Die Spirale ist endlos.

Kälte als Juckreiz-Bremse

Doch so einfach es auch scheint auf das Kratzen zu verzichten – ist der Juckreiz einmal da setzt die Vernunft aus. Außerdem wird häufig auch nachts im Schlaf gekratzt, wodurch es am Morgen zu unschönen Spuren kommt. Kleine Tricks können hier bereits helfen: Nach Möglichkeit sollten die Fingernägel kurz gefeilt werden, alternativ können über Nacht auch Baumwollhandschuhe getragen werden. Anstatt mit scharfen Nägeln zu kratzen, kann die betroffene Stelle auch mit einem stumpfen Gegenstand bearbeitet, gekniffen oder gedrückt werden – dadurch sinkt die Verletzungsgefahr.

Viele Betroffene klagen vor allem nachts über Juckreiz – nämlich dann, wenn die Bettwärme sich breit macht. Oft hilft es die Stellen zu kühlen, beispielsweise mit einer Kalt-Warm-Kompresse aus dem Kühlschrank oder kalten Umschlägen. Je nach Größe der Stelle können auch Löffel, die für kurze Zeit ins Eisfach gelegt werden, helfen. Alternativ bietet sich eine kalte Dusche an. Der entstehende Kältereiz kann die Schmerzrezeptoren vorübergehend blockieren. Doch Achtung: Lieber ein dünnes Tuch zwischen Haut und Kühlgegenstand legen, andernfalls kann es zu weiteren Hautschäden kommen!

Einige Hausmittel gelten ebenfalls als Geheimwaffe gegen den Juckreiz: Aloe Vera Gel soll aufgrund seiner kühlenden Eigenschaften besonders gut für akute Kratz-Attacken geeignet sein. Besonders effektiv wirkt es, wenn es zuvor im Kühlschrank aufbewahrt wurde. Ein weiteres Hausmittelchen sind Umschläge mit kaltem schwarzem Tee: Die enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend und haben somit entzündungshemmende und juckreizstillende Effekte. Der Tee sollte dafür heiß aufgegossen und möglichst lange ziehen gelassen werden. Danach am besten im Kühlschrank aufbewahren und die Umschläge mit dem abgekühlten Aufguss durchführen. Länger als 15 Minuten sollten diese jedoch nicht auf der Haut verbleiben, da sie sonst austrocknen kann, was zu weiterem Juckreiz führt.

Regelmäßige Pflege als Grundbaustein

Wichtig ist außerdem die richtige und vor allem regelmäßige Pflege der Haut: Denn trockene Haut kann zu Juckreiz führen. Bei empfindlicher oder zu Allergien neigender Haut sollte sowohl bei Cremes und Lotionen wie auch bei Shampoos und Duschgelen auf Parfum und Duftstoffe verzichtet werden. Häufig bergen solche Zusatzstoffe ein massives Allergiepotenzial. Gut geeignet sind pH-neutrale Produkte mit beruhigenden und rückfettenden Substanzen, die die Haut nachhaltig mit Feuchtigkeit versorgen.

Beim Durchbrechen des Kratz-Teufelskreises spielt auch die Psyche eine große Rolle: Bei Ablenkung oder in Gesellschaft fällt es oft leichter dem Drang nicht nachzugeben. Alleine oder in Ruhe kann sich oft nicht mehr beherrscht werden. Manchmal kann es daher helfen sich bei der nächsten Juckreiz-Attacke eine Ablenkung zu suchen, bis der Drang zu kratzen vorüber ist.

 

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