Pusteln, Bläschen, Verfärbungen

Covid-19: Die Haut zeigt ebenfalls Symptome

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Berlin -

Eine Infektion mit Sars-CoV-2 ist bei weitem nicht nur auf die Lunge beschränkt. Symptome der Haut werden jedoch häufig nicht in Zusammenhang mit Covid-19 gebracht – obwohl es bereits zahlreiche Berichte gab.

Weltweit wurden verschiedene Berichte über eine Hautbeteiligung von Covid-19 veröffentlicht. Dabei stehen einige Beschwerden besonders im Fokus. Das Hospital Universitario de Móstoles in Madrid spricht sogar davon, dass rund jeder fünfte Patient unter derartigen Symptomen leidet.

Pseudo-Frostbeulen als Symptom

Knapp 20 Prozent der Patienten zeigten dabei frostbeulenähnliche Hautveränderungen – meist zum Ende der Erkrankung hin, manchmal sogar schon in der Erholungsphase. Mittlerweile werden diese auch als „Pseudo-Chilblains“ bezeichnet. Sie führen häufig zu einer starken Schwellung mit Juckreiz, außerdem können starke Schmerzen hinzukommen.

Zu Beginn der Pandemie war häufig auch die Rede von „Covid-Zehen“, da sie besonders häufig an den Füßen beobachtet wurden, sie können jedoch auch an den Händen auftreten. Medizinisch werden sie als akrale erythematöse Schwellung bezeichnet. Die Haut ist dabei oft rötlich bis blau verfärbt, manchmal bilden sich Bläschen und Pusteln.

Bläschenbildung allein kommt ebenfalls vor: Rund neun Prozent der Patienten zeigten juckende Hautveränderungen, die mit Pustel- und Quaddelbildung einhergingen. Oft traten sie zu Beginn der Erkrankung auf, besonders oft waren Menschen mittleren Alters betroffen. Einige Berichte zogen hierbei den Vergleich zu Windpocken. Nach rund zehn Tagen bildete sich der Ausschlag – der sich vorwiegend am Rumpf und den Extremitäten zeigte – zurück.

Einige Wissenschaftler:innen wollen auch Schuppungen und starke Rötungen der Haut mit einer Covid-Infektion in Zusammenhang gebracht haben. In manchen Fällen hätten sich auch kleine Papeln gebildet. Derartige Hautveränderungen seien vorwiegend bei schweren Verläufen aufgetreten. Bei einigen schweren Verläufen kam es sogar zu Nekrosen der Haut. Oft waren die Verläufe in diesen Fällen so schwer, dass die Patienten verstarben.

Ursachen bislang unklar

Woher genau die Hautveränderungen kommen ist bislang nicht abschließend geklärt. Vermutlich hängen sie – ebenso wie viele andere Symptome – mit einer überschießenden Immunreaktion zusammen. Einige Forscher:innen gehen davon aus, dass vor allem die frostbeulenähnlichen Läsionen durch eine Endotheliitis verursacht werden.

Forscher einer Kinderklinik in Madrid konnten bei Biopsien ein Antigen des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 nachweisen: Demnach befanden sich die Viren in den Endothelzellen der Kapillaren. Aufgrund ihrer Untersuchungen gehen sie davon aus, dass eine Infektion der Endothelien zugrunde liegt. Insgesamt sind Hauterscheinungen vergleichsweise selten. Bislang gelten sie daher nicht als charakteristisches Symptom zur Diagnosestellung von Covid-19. Oftmals können sie jedoch Hinweise liefern und ein Anzeichen sein.

 

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