Saugwurmlarven

Badedermatitis: Bitte keine Enten füttern!

, Uhr
Berlin -

In Deutschland und Österreich wird aktuell auf Zerkarien in Badeseen hingewiesen. Die Saugwurmlarven, die normalerweise Süßwasserschnecken und Wasservögel wie Enten befallen, können beim Kontakt mit kontaminiertem Wasser in die menschliche Haut eindringen und allergische Hautreaktionen verursachen.

Zerkarien befallen Menschen versehentlich, weil sie in Süßwasser nach ihrem eigentlichen Wirt, den Süßwasserschnecken, suchen. Die Schnecken sind der erste Zwischenwirt; nach der Entwicklung gelangen sie in großen Mengen ins Wasser, wo ihre Endwirte, vornehmlich Enten, die Larven aufnehmen. In den Vögeln entwickeln sie sich schließlich zu ausgewachsenen Saugwürmern.

Nicht so bei Menschen: Die fungieren in der Entwicklung als klassischer Fehlwirt. Wenn die Zerkarien versehentlich in die menschliche Haut eindringen, bleiben sie dort stecken und können sich nicht weiterentwickeln. Dies führt zu Badedermatitis, bei der der menschliche Körper mit einer allergischen Reaktion auf die fehlerhaft eindringenden Larven reagiert.

Krankheitsbild und Behandlung

Die Hauptsymptome der Zerkariendermatitis umfassen intensiven Juckreiz, der bei einem Erstkontakt bereits nach wenigen Minuten beginnt und bis zu drei Tage andauern kann. Es treten entzündliche Papeln und gelegentlich klare Bläschen auf, die Stunden später sichtbar werden. Die Papeln sind oft bis zu zwei Zentimeter groß und können bei empfindlicher Haut wie Flohstiche aussehen. Bei bereits sensibilisierten Personen kann der Juckreiz auch zeitverzögert erst nach einigen Stunden auftreten.

Weitere Symptome können Rötungen, Entzündungen, kleine rote Punkte, Quaddeln, Bläschen oder Knötchen umfassen und variieren je nach Schweregrad, wobei die Haut geschwollen und empfindlich sein kann.

Die Hauterscheinungen beschränken sich meist auf die wasserbenetzten Körperteile. Die Badedermatitis ist in der Regel harmlos und heilt ohne bleibende Schäden ab. Bei starkem Juckreiz oder Verdacht auf Sekundärinfektionen durch aufgekratzte Stellen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Symptome klingen in der Regel innerhalb von 10 bis 20 Tagen von selbst ab. Die Behandlung ist symptomatisch und umfasst Antihistaminika, Kortikosteroide zur Entzündungs- und Juckreizlinderung sowie Feuchtigkeitscremes.

Prävention

  • Enten und Wasservögel an Badegewässern nicht füttern, um die Zerkarienkonzentration im Wasser gering zu halten
  • vorab über den Befall auf Websites der Bundesländer/Gesundheitsministerien oder über Badegewässerkarten informieren und Warnhinweise am Gewässer beachten
  • nicht in Risikogewässern baden, wie wasserpflanzenreiche Uferzonen, seichten Gewässern ohne Strömung oder flachen Gewässern bei hohen Temperaturen
  • nicht lange im seichten, besonders warmen Wasser aufhalten; Badestege nutzen
  • nach dem Baden sofort duschen, um das Eindringen von Zerkarien zu verhindern
  • nasse Badebekleidung schnellstmöglich wechseln
  • nach dem Schwimmen den Körper gründlich abtrocknen; Zerkarien trocknen schnell aus
  • Sonnencremes können das Eindringen der Zerkarien erschweren

„Apotheke in der Krise: Handel oder Heilberuf?!“ – dieses Thema steht bei VISION.A 2024 im Mittelpunkt. Die Zukunftskonferenz für Pharma und Apotheke, powered by APOTHEKE ADHOC, ARZ Haan AG, PTA IN LOVE und APOTHEKENTOUR präsentiert am 10. September in Berlin die Antworten. Hier geht es zum Programm.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch

APOTHEKE ADHOC Debatte