Alopezie: Wenn das Haarkleid schwindet APOTHEKE ADHOC, 09.11.2020 17:03 Uhr
Wenn die Haare auf dem Kopf immer weniger und dünner werden, läuten sowohl bei Männern wie auch bei Frauen häufig die Alarmglocken. Die Ursachen für den Haarausfall können vielfältig sein. Doch wieviel Schwund ist normal und wo liegt die Grenze zum krankhaften Haarausfall?
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Tagtäglich verlieren wir Haare – ob beim Kämmen, Haare waschen oder zwischendurch: Ein gewisses Maß an Haarausfall ist normal. Etwa 100 Haare verliert ein gesunder Mensch pro Tag. Was zunächst nach viel klingt, ist im Verhältnis gesehen gar nicht mehr so schlimm: Insgesamt hat der Mensch etwa fünf Millionen Haare auf dem Körper – je nach Haarfarbe, Haartyp und Herkunft befinden sich zwischen 100.000 und 150.000 Haare davon auf dem Kopf. Blonde und rote Haare sind in der Regel feiner, schwarze und braune Haare etwas dicker. Doch auch die Herkunft spielt eine Rolle: Asiaten und Afrikaner haben meist wesentlich stabilere Haarstrukturen als Europäer.
Der Zyklus der Haare
Die Haare selbst bestehen aus abgestorbenen Zellen, dem sogenannten Keratin. Sie enthalten weder Nerven noch Blutgefäße und werden daher häufig auch als „Hautanhangsgebilde“ bezeichnet. Gebildet werden sie aus den in der Kopfhaut befindlichen Haarwurzeln, welche die Haarzellen produzieren. Diese schieben sich nach und nach an die Oberfläche und entwickeln sich zu den sogenannten Spindeln. Diese wiederum bilden lange Fasern, die sich miteinander verdrehen und schließlich zu einem Haar werden.
Die Haare unterliegen einem bestimmten Wachstumsrhythmus. Daher ist es ganz normal, dass jeden Tag Haare ausfallen. Durchschnittlich wächst ein Haar zwei bis sechs Jahre lang täglich einige Millimeter. Nach dieser aktiven Wachstumsphase (Anagenphase) folgt schließlich eine Übergangsphase (Katagenphase), die etwa zwei Wochen andauert. Anschließend wird das Haar in einer zwei-bis viermonatigen Ruhephase oder auch Ausfallphase (Telogenphase) von dem darunterliegenden, neuen Haar abgestoßen und fällt aus. Die Haare unterliegen also einem ständigen Kreislauf.
Vielfältige Ursachen möglich
Durch Störungen des Haarzyklus kann es jedoch schließlich dazu kommen, dass der Kreislauf durcheinandergerät und die Haare dünner werden. Dies kann beispielsweise durch einen beschleunigten Ablauf oder eine verkürzte Wachstumsphase passieren. Aber auch genetische Faktoren, Hormone, Stress, Eisen- oder Vitaminmangel, sowie Schilddrüsenerkrankungen oder falsche Pflege können eine Rolle spielen.
Die häufigste Form des Haarausfalls ist der sogenannte „anlagebedingte Haarausfall“. Er kann sowohl bei Frauen wie auch bei Männern auftreten. Allerdings äußert er sich bei den Geschlechtern unterschiedlich: Bei Männern zeigt er sich in den typischen Geheimratsecken an den Schläfen und dünner werdendem Haar am Oberkopf. Im Verlauf bildet sich am Hinterkopf häufig eine Glatze, bis schließlich nur noch ein Haarkranz stehen bleibt. Die Ursache für dieses typische Haarausfallmuster sind schrumpfende Haarwurzeln. Sie reagieren zudem empfindlich auf das männliche Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT): Das Andocken der körpereigenen Substanz führt zu einer Rückbildung von Blutgefäßen. Die Haarwurzeln werden schließlich nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Das Haar kommt schneller in die Ruhephase und fällt früher aus.
Bei Frauen werden die Haare meist insgesamt dünner, oft ist vor allem der Scheitelbereich betroffen. Meist kommt es bei Frauen jedoch nicht zu einer Glatzenbildung, auch wenn die Haare weniger werden. Oft verstärkt sich der Haarausfall mit dem Beginn der Wechseljahre. Dann ist die Rede häufig von hormonell-erblichem Haarausfall. Auch hier reagieren die Haarwurzeln auf DHT. Außerdem sinkt der Östrogenspiegel in der Menopause. Zu viele männliche Hormone im Körper verstärken die Problematik.
Richtige Pflege essentiell
Um das Haar nicht zusätzlich zu strapazieren und dadurch weiteren Haarausfall zu begünstigen, ist eine optimale Pflege wichtig. Zwar kann die Ursache des genetisch bedingten Haarausfalls nicht behoben werden, verschiedene Inhaltsstoffe können jedoch helfen, dünner werdendes Haar zu Pflegen und zu kräftigen. Medipharma Cosmetics hat mit dem Phyto Hair Booster Shampoo ein Pflegeprodukt für die tägliche Pflege auf dem Markt. Es ist angereichert mit ausgewählten Pflanzenextrakten, Panthenol und pflegt bei lichtem, dünner werdendem Haar. (Bei diffusem, nicht krankheitsbedingtem Haarausfall)
Ergänzend kann das Phyto Hair Booster Tonikum verwendet werden. Der pflanzliche Komplex mit Coffein und speziellen Wirkstoffen fördert die Durchblutung der Kopfhaut und stärkt die Haarwurzeln. Bestandteile wie Panthenol, Biotin und Vitamin B3 unterstützten das Haarwachstum. Vitamin E wirkt anitoxidativ.
Tipps für die Beratung:
- Bis zu 100 Haare pro Tag zu verlieren ist normal
- Auf charakteristische Haarausfallmuster achten: Geheimratsecken, Glatze, Haarkranz (Männer) beziehungsweise lichter Scheitel und schütteres Haar (Frauen)
- Ursachen ermitteln: Stress? Schilddrüsenerkrankung? Vitaminmangel? Falsche Pflege? Wechseljahre? Genetische Faktoren?
- Gegebenenfalls Hausarzt oder Dermatologen aufsuchen: Vitaminstatus bestimmen lassen, Schilddrüsenwerte überprüfen, Haarwurzeln analysieren
- Auf strenges Hochbinden und knicken der Haare durch Haarklammer oder Haargummi verzichten, nicht toupieren!
- Mechanische Einwirkung geringhalten: Kein rubbeln nach dem Waschen und kein starkes kämmen, besser ausdrücken und in ein Handtuch wickeln
- Weitmaschige Kämme und Bürsten verwenden
- Besser Lufttrocknen statt Föhnen: Heiße Luft kann Kopfhaut und Haare zusätzlich beanspruchen und austrocknen
- Auf chemische Haarfärbemittel, Tönungen und Dauerwellen verzichten
- Trockenshampoo für mehr Volumen verwenden