Akne & Trockenheit: Wenn die Pandemie auf die Haut schlägt Cynthia Möthrath, 12.08.2022 08:58 Uhr
Auch wenn die Haut nicht auf den ersten Blick mit Covid-19 in Verbindung gebracht wird, hat unser größtes Organ doch häufig unter der Pandemie gelitten. Durch Masketragen und übermäßige Desinfektion der Hände kommt es zu verschiedensten Symptomen. Aber auch die Erkrankung selbst oder die Corona-Impfung kann zu Beschwerden der Haut führen.
Die Corona-Pandemie hat viele direkte und indirekte Folgen mit sich gebracht. Apotheken haben in dieser Zeit häufiger bei verschiedenen Hautproblemen geholfen. So sind unter anderem die Hände deutlich in Mitleidenschaft gezogen worden: Denn die Sensibilisierung für verschiedene Hygienemaßnahmen hat dazu geführt, dass die Hände häufiger gewaschen oder desinfiziert wurden.
Trockene Hände durch Handhygiene
Durch die Verwendung von Seife wird der natürliche Hautschutzmantel der Haut angegriffen. Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis führen zu einem zusätzlichen Austrocknen der Haut. Die Barrierefunktion der Haut kann dadurch massiv beeinträchtigt werden. Es kommt zu den typischen Beschwerden: Die Hände können trocken und rau werden, je nach Schweregrad kann die Haut spannen oder gar aufreißen und es bilden sich schmerzhafte Furchen und Risse. Diese stellen die ideale Eintrittspforte für Bakterien dar, sodass Entzündungen oder Ekzeme entstehen können.
Wichtig ist vor allem auf eine regelmäßige Hautpflege zu achten, um die gestörte Barriere wiederherzustellen. Schon kleine Routinen, wie ein zusätzliches Eincremen vor dem Schlafengehen, sorgen für eine Extraportion Pflege. Bei besonders trockenen Händen können zusätzlich auch Baumwollhandschuhe getragen werden, um die Pflegewirkung zu intensivieren.
Desinfizieren statt waschen
Am besten sollten die Hände nicht zu oft gewaschen werden, da dies die Haut massiv belastet und austrocknet. Um die Hände zwischendurch von Keimen zu befreien, sind Desinfektionsmittel mit pflegenden Zusätzen besser geeignet. Müssen die Hände dennoch gewaschen werden, sollte auf pH-neutrale Produkte zurückgegriffen werden.
Neben der richtigen Pflege sollte jedoch auch der Schutz der Hände beachtet werden: Bei Feuchtarbeiten im Haushalt oder auf der Arbeit sollten immer Handschuhe getragen werden, damit die Haut nicht aufquillt und zusätzlich strapaziert wird. Unter den klassischen Gummihandschuhen können ebenfalls Baumwollhandschuhe getragen werden, um die Schutzwirkung zu erhöhen.
Akne & Unreinheiten durch die Maske
Doch nicht nur die Hände sind während der Pandemie besonders beansprucht worden, auch das Gesicht war durch die Maske ungewöhnlichen Bedingungen ausgesetzt. Viele Menschen beobachteten vermehrt Unreinheiten rund um Mund und Nase, andere litten unter Ausschlägen. Bereits vorhandene Hautprobleme wurden durch die Mund-Nasen-Bedeckung oft noch verstärkt. In den Medien wurde daher der Begriff „Makne“ geprägt – eine Kombination aus Maske und Akne.
Um Hautbeschwerden zu vermeiden, sollte beim Anlegen der Maske auf Hygiene geachtet und die Hände vorher gesäubert werden. Außerdem muss die Mund-Nasen-Bedeckung regelmäßig gewechselt werden, um nicht zur Brutstätte für Keime zu werden. Dies gilt vor allem bei einer längeren Tragedauer.
Aufgequollene Haut lässt Keime eindringen
Dennoch kann es unter der Maske zu einem feuchten Klima kommen: Dadurch quilt die oberste Hautschicht auf und der Haut kann Feuchtigkeit entzogen werden. Außerdem können Bakterien leichter in die Haut eindringen, wodurch Unreinheiten und Entzündungen entstehen können. Am besten werden der Haut daher nach Möglichkeit maskenfreie Zeiten gegönnt.
Auch hier spielt die richtige Pflege eine wichtige Rolle: Bevorzugt sollten eher leichte Formulierungen vor dem Tragen der Maske verwendet werden, da es unter der Bedeckung sonst zu einem ungünstigen Klima kommen kann, wodurch die Poren verstopfen können. Bei bereits bestehenden Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis oder Rosacea sollte der Dermatologe/die Dermatologin zu Rate gezogen werden.