BtM-Rabattverträge

Es wird voll im Safe

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Berlin -

Betäubungsmittel (BtM) liegen in der Apotheke im Safe – und allmählich wird der Platz dort knapp: Weil immer mehr Betäubungsmittel (BtM) unter Rabattvertrag stehen, müssen die Apotheken ihr Sortiment ausweiten. Der Anteil der rabattierten Verordnungen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und lag im ersten Halbjahr 2016 bei fast 40 Prozent.

Der Generikaanteil bei BtM ist relativ konstant: Er lag im Jahr 2014 bei 65,3 Prozent, sank im folgenden Jahr auf 65 Prozent und kletterte im ersten Halbjahr 2016 wieder auf 65,4 Prozent. Mit der Generikasituation an sich ist der Anstieg der rabattierten BtM nicht zu erklären.

Dieser ist gleichwohl spürbar: Von Januar bis Juni lag der Anteil rabattierter Verordnungen bei 39,8 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 34,9 Prozent, 2013 und 2014 jeweils knapp über 32 Prozent. Davor lag der Anteil rabattierter BtM allerdings schon einmal auf dem aktuellen Niveau: In den Jahren 2011 und 2012 wurden jeweils Werte von knapp unter 40 Prozent registriert.

Seinerzeit gab es allerdings noch die Portfolioverträge: Die Kassen hatten Rabattverträge über jeweils das gesamte Sortiment verschiedener Hersteller geschlossen. Diese Verträge wurden mit einer Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) im Frühjahr 2013 jedoch für ungültig erklärt. Seitdem schreiben die Kassen die Wirkstoffe aus und vergeben sie exklusiv oder im Mehrpartnermodell.

Sogenannte Open-house-Verträge mit laufendem Beitrittsrecht für jeden Hersteller gibt es heute nur in Ausnahmen. Dieses Modell wird von den Kassen vor allem bei Originalpräparaten benutzt, um Verträge mit Reimporteuren schließen zu können.

Unter den rund 500 am häufigsten auf Kassenrezept verordneten Wirkstoffen gibt es 23 als BtM eingestufte Substanzen. Sie haben laut Arzneiverordnungsreport (AVR) mit knapp 20 Millionen Verordnungen pro Jahr einen Anteil von 3 Prozent am Gesamtmarkt.

Am häufigsten verordnet wird die Kombination Tilidin/Naloxon, die seit 2012 auf BtM-Rezept verschrieben werden muss. 4,8 Millionen Mal stand das Schmerzmittel auf Kassenrezept. 3,5 Millionen Mal wurde Tramadol verordnet, jeweils 2 Millionen Mal Lorazepam und Fentanyl. Auf 1,7 Millionen Verordnungen kommt Methylphenidat gegen ADHS. Das Hypnotikum Zolpidem wurde 1,5 Millionen Mal zu Lasten der Kassen abgerechnet; allerdings wird der Wirkstoff oft auf Privatrezept verordnet. Dihydrocodein kommt auf 1,2 Millionen Verordnungen, Oxycodon auf 1,1 Millionen und Diazepam auf 980.000.

Es folgen Hydromorphon (800.000), Oxazepam, Buprenorphin und Bromazepam (je 700.000), Alprazolam und Lormetazepam (je 300.000) sowie Clonazepam und Temazepam (je 200.000). Auf je rund 100.000 Verordnungen kommen Nitrazepam und Flunitrazepam. Fünfstellig wurden Medazepam, Flurazepam, Phenobarbital, Midazolam und Piritramid.

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