APOTHEKE ADHOC Umfrage

Apothekenkunden fragen nach Rx-Boni

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Berlin -

Das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung ist drei Tage alt, und in den Apotheken gibt es Debatten mit den Kunden. Den Teilnehmern einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC zufolge fragen die meisten Verbraucher nach, doch es gibt auch bösartige Bemerkungen. Die Apotheker selbst wollen sich ans Gesetz halten – vorerst.

41 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass es eher allgemeine Fragen zum Thema gebe. 17 Prozent berichten über zynische Einlassungen, weitere 12 Prozent haben bereits Kundenverluste bemerkt. Laut 4 Prozent der Teilnehmer wird bereits knallhart verhandelt. Immerhin 12 Prozent gaben an, dass sich die Kunden auch solidarisch erklärten. 14 Prozent machten keine Angabe. An der Umfrage nahmen am 21. Oktober 406 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

Die Apotheker selbst haben den Glauben noch nicht aufgegeben: 33 Prozent der Teilnehmer einer zweiten Umfragen gaben an, Rx-Boni seien illegal: Sie wollen sich an die Preisbindung halten. Weitere 38 Prozent warten ab und hoffen auf ein Rx-Versandverbot. 11 Prozent sind perplex über das Urteil und erstmal ratlos.

Dagegen gaben 6 Prozent an, vorbereitet gewesen zu sein und ab sofort selbst Rx-Boni anzubieten. Weitere 8 Prozent sind noch nicht hundertprozentig sicher, werden aber vermutlich ebenfalls Rx-Boni anbieten. 4 Prozent hatten keine Meinung. An der Umfrage nahmen am 19. und 20. Oktober 593 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

Laut ABDA-Präsident Friedemann Schmidt haben die Apotheken keine Zeit, um auf eine Lösung zu warten. Auf lange Sicht sei man zwar auch bereit, Grundsatzdebatten über neue Ordnungsmodelle zu führen. „Für uns steht das Verbot des Versandhandels ganz oben auf der Agenda, und zwar jetzt und sofort“, sagte er im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). „Wir werden alle unsere Kräfte darauf konzentrieren, hier wieder Ordnung herzustellen. Solange werden bei uns alle anderen Aktivitäten zumindest zurückstehen.“

Man suche das Gespräch mit den Parteien im Bundestag, mit den Ministern für Wirtschaft und Gesundheit und mit den Landesregierungen. „Die ersten Rückmeldungen sind positiv“, so Schmidt. „Türen öffnen sich, weil man überall spürt, dass jetzt etwas passieren muss. In wenigen Tagen werden wir wissen, woran wir sind.“

Die ABDA plant eine breite Kampagne an, um Öffentlichkeit für das Thema herzustellen: „Anzeigen schalten, Plakate aufhängen, Werbeflächen belegen.“ Alle Motive kommen „im Design der Roten Linie zum Einsatz“. Die Kampagne soll „sukzessive“ umgesetzt werden. Aktiviert werden sollen alle „Apotheken-Botschafter“, die die Landesverbände und Kammern in der Vergangenheit für Wahlkämpfe und andere kommunikative Aktivitäten angeheuert haben.

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