Randnotiz

Posting gegen RxVV: ABDA holt sich Shitstorm ab

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Berlin -

Für ihre Blockadehaltung zur RxVV-Petition von Pharmaziestudent Benedikt Bühler wurde die Abda von vielen Apothekern kritisiert: Weder wollte man die eigenen Gutachten herausrücken, noch den Termin im Petitionsausschuss besetzen. Mit einem Beitrag bei Facebook hat sie sich nun erneut einen Shitstorm eingefangen.

Mit rund 14.000 Followern gehört die Abda nicht gerade zu den Schwergewichten auf Facebook. Aktiv ist sie trotzdem, vor allem, wenn Themen gerade so akut sind wie der Ausbruch eines neuartigen Coronavirus. Dazu postet das Medienteam auch schon mal zwei Beiträge an einem Tag. Stille herrschte hingegen am Montag, als Pharmaziestudent Benedikt Bühler im Petitionsausschuss des Bundestages seine Rx-VV-Petition verteidigte. Stattdessen gab es einen Beitrag zu Securpharm, einen Artikel der Rheinischen Post zu Apothekerin Alexa Schnölzer bei der Bundeswehr sowie ein Motiv ihrer #unverzichtbar-Kampagne.

Dafür kam die Abda dann am Tag danach aus der Deckung – wenn auch nur durch die Hintertür. Zur Bühler-Anhörung im Petitionsausschuss kam nichts, dafür postete das Team eine mehr als zwei Monate alte Nachricht der Pharmazeutischen Zeitung. Das Hausblatt hatte im November über die Verbandstagung des Bundesverbands der Pharmazeistudierenden (BPhD) in Erlangen berichtet, auf der die Studierenden sich in einem Positionspapier gegen das RxVV ausgesprochen haben – unter bestimmten Bedingungen.

Die ABDA kommentiert dazu süffisant: „Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) sieht in Dienstleistungen die Zukunft der Apotheken und spricht sich klar gegen ein Rx-Versandverbot aus. Lesen Sie selbst“, heißt es im Teaser zum Post.

Damit hat sich die Standesvertretung bei ihrem eigenen Stand nicht gerade beliebter gemacht. Die Kommentare unter dem Post sind durch die Bank negativ. „Diesen Artikel vom November 2019 heute zu posten, ist an Perfidie ja kaum zu überbieten!“, schreibt eine Nutzerin beispielsweise. „Nicht nur dass die Abda Benedikt Bühler nicht unterstützen wollte, jetzt will sie ihn auch noch mittels anderer Studenten diskreditieren... ich fass’ es nicht!“ Andere Nutzer haben lange Einlassungen zum Thema geschrieben, wieder andere finden noch harschere Worte für das „PR-Geschick“ der Abda, wie es ein Nutzer formuliert. Die reichen von „Peinlichkeit“ bis „Unsensibilität“.

Reinhard Rokitta, Präsident der Freien Apothekerschaft, wirft der Abda unter dem Post „Arroganz“ vor. Andere Nutzer werden direkt sarkastisch: „Ihr habt einfach den Schuss nicht gehört“, schreibt einer. „Viel Spaß beim Pakete packen, am Telefon beraten und in einer Kettenklitsche irgendwo zwischen Klopapier und Deo in einer Ecke hocken.“

Dass der BPhD sich gegen ein Rx-Versandverbot positioniert hat, stimmt unbestritten. Allerdings hat sich die Abda auch aus einem anderen Grund mit ihrem Verweis auf die Studenten nicht ins beste Licht gerückt: Im Gegensatz zum Dachverband aller Apotheker hat der BPhD mit Ilias Essaida, seinem Beauftragten für Gesundheitspolitik, ein Vorstandsmitglied in den Bundestag geschickt.

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