Frühsommer-Meningoenzephalitis

FSME: Im Winter impfen

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Freiburg -

Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind Viren, die beim Zeckenbiss auf den Menschen übertragen werden können. Die FSME ist eine fieberhafte Erkrankung, die auch die Hirnhaut betrifft. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.

Zur Behandlung der FSME gibt es keine Medikamente. Daher raten Ärzte zur Schutzimpfung. Diese sollte am besten im Winter beginnen, weil zwischen den insgesamt drei Impfterminen mehrere Wochen verstreichen müssen. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Impfung – vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, die beide fast flächendeckend FSME-Risikogebiete sind.

Nötig sind den Angaben nach zur Grundimmunisierung drei Impftermine vor dem Sommer. Danach besteht Experten zufolge ein Impfschutz, der alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden sollte. Dies funktioniere dann vergleichsweise einfach und schnell, ohne dass dazu ein größerer Aufwand nötig sei.

Die Zahl der durch Zeckenbisse übertragenen FSME-Erkrankungen ist deutlich gestiegen. Baden-Württemberg steht damit bundesweit an der Spitze. Die Zahl der Betroffenen habe den zweithöchsten Stand seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001 erreicht, teilte die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Freiburg mit. Dies zeigten Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Demnach wurden 2018 in Baden-Württemberg 268 Patienten gezählt und damit 87 Betroffene mehr als 2017. Nur im Jahr 2006 habe es mit 281 Infizierten mehr Erkrankungen gegeben. Das Landgesundheitsamt bestätigte dies.

Der Anstieg der FSME-Fälle im vergangenen Jahr sei unter anderem auf die Hitze zurückzuführen. Das sommerliche und heiße Wetter habe zu mehr Zecken geführt. Zudem seien zu wenige Menschen geimpft. Die Behörde und die Krankenkasse riefen dazu auf, sich impfen zu lassen. Denn mit Ausnahme von Heilbronn sei der gesamte Südwesten Risikogebiet. Die meisten FSME-Fälle bundesweit gebe es in Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern. Übertragen wird die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zeckenbisse. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.

„Da die Impfquote in Baden-Württemberg nach wie vor unzureichend ist, haben wir durch den Supersommer 2018 eine sehr hohe Fallzahl, weil die ökologisch-klimatischen Faktoren dafür günstig waren“, sagte der Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, Andreas Vogt. Die Zahl der FSME-Fälle sei unter anderem abhängig von der Impfrate, der Verbreitung der Zecken im jeweiligen Jahr und der Anzahl der Tage, an denen sich Menschen wetterbedingt draußen aufhalten könnten. „Jeder, der sich viel in der Natur aufhält, auch wenn es nur im Garten oder Park ist, sollte deshalb vorsorgen“, sagte Vogt. Auch bundesweit ist die Zahl der FSME-Erkrankungen dem RKI zufolge gestiegen. Es wurden demnach 2018 deutschlandweit 576 Fälle gezählt (2017: 468). Damit sei für Deutschland der bisherige Höchstwert von 546 Erkrankungen im Jahr 2006 sogar übertroffen worden. 85 Prozent der Fälle wurden den Angaben zufolge aus Baden-Württemberg und Bayern (222) gemeldet. In den beiden Bundesländern liegen 123 der 142 Kreise in Deutschland, die aktuell als FSME-Risikogebiet ausgewiesen werden. Ein Schutz sei hier besonders sinnvoll, erklärte das Landesgesundheitsamt. Das vergleichsweise hohe FSME-Risiko bleibe bestehen und gelte auch für dieses Jahr.

Vor allem in Baden-Württemberg gebe es Nachholbedarf, sagte TK-Chef Vogt. Bei den Schuleingangsuntersuchungen 2016 seien nur 21,6 Prozent der Kinder in Baden-Württemberg gegen FSME geimpft gewesen. In Bayern habe diese Impfquote mit 33,9 Prozent deutlich höher gelegen.

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