Manchmal besser zum Arzt

Von Ohrenschmerzen bis Hörsturz

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Berlin -

Auch wenn der Feuerwerksverkauf in diesem Jahr erneut untersagt ist, können Ohrenschmerzen zum Jahreswechsel häufiger Beratungsthema sein. Denn das Verbot führt zum einen dazu, dass viele auf ausländische Feuerwerkskörper mit mehr Sprengkraft zurückgreifen, zum anderen können Ohrenschmerzen oder gar ein Hörsturz auch durch andere Dinge als laute Böller ausgelöst werden.

Nasskaltes Wetter, Wind und Regen machen unserem Immunsystem zu schaffen. Oft treten in Folge einer Erkältung pochende, dumpf drückende oder stechende Ohrenschmerzen auf. Gerade zu Silvester kommt es zu diesen Beschwerden, da es zu längeren Aufenthalten an der frischen Luft kommt. Ist dann noch Alkohol im Spiel merkt man oft nicht, dass es zu kalt ist und der Körper friert. Laute Musik und Feuerwerkskörper tun ihr Übriges. Dabei sollte ein Hörsturz klar von einer Otitis media oder einfachen Ohrenschmerzen unterschieden werden.

Hörsturz hat viele Ursachen

Ein Hörsturz wird auch Ohrinfarkt genannt und ist ein Fall für den Arzt. Er äußert sich in plötzlich auftretenden Hörproblemen. Oftmals ist das Krankheitsbild von Tinnitus begleitet. Wird der Hörsturz durch einen Feuerwerkskörper oder andere laute Geräusche ausgelöst spricht man zunächst von einem Knalltrauma. Die Folge ist eine Innenohrschwerhörigkeit. Die Betroffenen beschreiben, dass es sich anfühlt, als ob ein Wattebausch im Ohr steckt. Ob auch Stress einen Hörsturz auslösen kann, ist bis heute nicht vollständig geklärt. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass viele Betroffene in akuten Stresssituationen stecken.

Mittelohrentzündung – schmerzhaft aber meist harmlos

Mittelohrentzündungen entstehen oft in Folge einer Erkältung, vor allem Kinder sind aufgrund der Anatomie häufig betroffen. Meist heilt sie ohne Komplikationen wieder ab, in der Akutphase ist sie jedoch sehr schmerzhaft. Dabei kommt die Mittelohrentzündung meist durch eine Entzündung der Schleimhaut im Mittelohr zustande. Häufig geht der akuten Otitis media ein viraler Infekt voraus: Weil das Immunsystem geschwächt ist, kommt es mitunter zu einer Superinfektion mit Bakterien. Diese steigen dann über die Ohrtrompete auf, welche den Nasen-Rachen-Raum und das Mittelohr verbinden. Anschließend vermehren sie sich und führen zu den typischen Symptomen.

Behandelt wird eine Entzündung des Mittelohrs symptomatisch mit Schmerzmitteln und je nach Schwere und Erreger auch mit Antibiotika. Ebenso kann die Verabreichung von abschwellenden Nasentropfen oder -sprays sinnvoll sein, da sie die Belüftung des Ohrs verbessern. Flüssigkeit, die sich im Ohr gebildet hat, kann so besser abfließen. Ohrentropfen helfen bei einer Mittelohrentzündung jedoch kaum, da diese nur im äußeren Gehörgang wirken und nicht bis zum Wirkort vordringen können.

Ohrenschmerzen im Rahmen einer Erkältung

Treten die Ohrenschmerzen zusammen mit Symptomen wie Abgeschlagenheit, Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen oder Schwindel auf, gilt es die zugrundeliegende Entzündung zu bekämpfen und die Schmerzen zu lindern. Hier können Schmerzmittel sowohl systemisch wie auch lokal in Form von schmerzlindernden Ohrentropfen (zum Beispiel Otalgan, Aconit Ohrentropfen, Levisticum Ohrentropfen, Otidoron) zum Einsatz kommen.

Vor der Anwendung sollten Ohrentropfen kurz in der Hand erwärmt werden, maximal drei bis fünf Tropfen können pro Anwendung eingeträufelt werden. Patient:innen sollten Zugluft vermeiden und darauf achten, dass beim Duschen oder Haare waschen kein Wasser ins Ohr gelangt. Nicht angewendet werden sollten Ohrentropfen, wenn das Trommelfell verletzt ist.

Probleme mit Kiefer, Zähnen oder Halswirbelsäule abklären

Treten die Ohrenschmerzen ohne erkennbaren Grund oder Begleitsymptome auf, sollte abgeklärt werden, ob es sich um ein Problem mit dem Kiefer oder der Halswirbelsäule handelt. Nächtliches Zähneknirschen oder Weisheitszähne können zum Beispiel auch zu starken Ohrenschmerzen führen. Oft gehen die Schmerzen auch zusammen mit Verspannungen des Schulter- und Nackenbereichs einher.

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