Corona-Krise

Wie man als PTA im Homeoffice arbeitet

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Berlin -

Auf den ersten Blick scheint Homeoffice für PTA kein Thema zu sein. Schließlich können die Kunden ja nicht zu Hause beraten und die Rezeptur auch nicht in der eigenen Küche gerührt werden. Dass das scheinbar Unmögliche doch möglich ist, erzählt PTA Julia aus der St. Georg Apotheke in Bamberg.

Julia ist seit 2016 PTA und gehört seit November zum Team der St. Georg Apotheke. Weil die Mitarbeiter aufgrund der Corona-Pandemie in zwei Teams arbeiten, kommen Vollzeitkräfte wie Julia nicht mehr auf die vertraglich vereinbarten 40 Stunden. Minusstunden sind die Folge. Doch um die möglichst gering zu halten, hat Inhaberin Dr. Anke Saß ihren Angestellten eine besondere Möglichkeit angeboten, nämlich das Arbeiten im Homeoffice. An den Tagen, an denen die Mitarbeiter nicht in der Apotheke Dienst haben, schlagen sie ihren Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden auf.

„Ich war zuerst überrascht, denn es ist nicht selbstverständlich und ein großer Vertrauensvorschuss. Ich habe zuerst gedacht, wie mache ich das denn? Nehme ich die Kunden mit nach Hause“, lacht Julia. Doch schnell war klar, welche Möglichkeiten es für die PTA im Homeoffice gibt.

Laptop auf und los, es gibt viel zu tun

Dem Team werden zwei Laptops zur Verfügung gestellt, mit denen sich die Mitarbeiter im Homeoffice in das System der Apotheke einwählen können und somit Zugriff haben. Arbeit gibt es genug, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Julia, die sonst im HV die Stellung hält und sich mit zwei weiteren Kollegen die Arbeit in der Rezeptur teilt, übernimmt an den Tagen im Homeoffice die Nichtverfügbarkeitsliste. Aktuell zählt diese mehr als 300 Positionen, die durchgeschaut und wenn sie lieferbar sind, in einen anderen Bestelltopf umgebucht werden müssen, um möglichst schnell dem Warenlager und den Kunden wieder zur Verfügung zu stehen.

Auf der To-do-Liste der PTA im Homeoffice stehen außerdem das Zählen, Abheften und Dokumentieren von Gutscheinen, Kalenderabschnitten und Bonuspunktekarten. Außerdem erstellt Julia Kopiervorlagen und Formulare, die die Arbeit in der Apotheke, wie beispielsweise die Kostenvoranschläge und Genehmigung von Hilfsmitteln erleichtern. Was man in der Apotheke immer benötigt, ist Papier – und zwar im Rezeptformat. Das muss also auch geschnitten werden.

Julia übernimmt im Homeoffice auch die Bestellung von Büromaterial und nimmt an Online-Schulungen teil. Die Arbeit sucht sich das Team meist selbst oder sie ergibt sich am Tag in der Apotheke, wie zum Beispiel das Auseinzeln von OP-Masken. Weil die nur im 50er-Pack lieferbar waren, werden diese im Homeoffice – natürlich mit Handschuhen – zu Packungen von zwei, fünf und zehn Stück ausgeeinzelt.

„Damit fülle ich zwar keinen vollen Arbeitstag, aber immerhin kann ich so ein paar Minusstunden auffangen“, erzählt Julia. Jeder Mitarbeiter trägt die gearbeitete Zeit im Homeoffice in sein Arbeitszeitkonto ein. Um Minusstunden auszugleichen, wird aber auch die Zeit in der Apotheke verlängert. So werden nach Ladenschluss Rezepturen angefertigt, wie zum Beispiel Desinfektionsmittel

Auch in der Apotheke ist viel zu tun

Nicht nur zu Hause, auch in der Apotheke gibt es viel zu tun. Zwar kommen gefühlt nicht mehr Kunden in die Apotheke, dafür wird der Botendienst mehr genutzt und die telefonischen Bestellungen haben zugenommen. Wer in die Apotheke kommt, trägt die Krise teils mit Fassung oder Angst und Anspannung sind spürbar, erzählt Julia.

Wir finden, Homeoffice für Apothekenmitarbeiter ist eine tolle Sache und eine gute Möglichkeit, Minusstunden so gering wie möglich zu halten. Auch für PKA oder Apotheker gibt es im Homeoffice einiges zu tun. So könnten letztere beispielsweise Retaxationen bearbeiten oder die BtM-Dokumentation sowie die Rezeptkontrolle durchführen.

Der Beitrag erschien im Original bei PTA IN LOVE. Jetzt Newsletter abonnieren!

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