Wie gelingt die DC? Alexandra Negt, 30.03.2021 11:42 Uhr
Die Dünnschichtchromatographie (DC) gehört für viele PTA nicht zu den beliebtesten Aufgaben im Labor. Doch innerhalb der Identitätsprüfung ist das physikalisch-chemische Trennverfahren notwendig. Häufig ist am Ende der Durchführung der Ärger über die ungenauen Ergebnisse groß. Doch wer einige Tipps und Tricks beachtet und häufige Fehlerquellen meidet, kommt schnell zu einem guten Ergebnis.
Wenn sie nicht zwangsläufig gemacht werden muss, dann vermeiden viele PTA die Dünnschichtchromatographie. Die Abneigung gegen das Trennverfahren zum Nachweis einzelner Verbindungen hat dabei unterschiedliche Gründe. Allen voran steht sicherlich der Zeitaufwand – die Vor- und Nachbereitung und die Laufzeit – eine DC ist nichts, was schnell gemacht ist. Des Weiteren muss die Platte vorbereitet werden. Zuweilen kann das benötigte Fließmittel nicht hergestellt werden, weil Chemikalien fehlen. Der Frust ist dann groß, wenn nach all dem Aufwand nur ein mittelmäßiges Ergebnis vorliegt.
Doch woran liegt es, wenn die Punkte ungleich groß, verformt, oder schlichtweg nicht auf einer Höhe sind? Ist es aufgrund der zu prüfenden Substanz, oder liegt es an Fehlern bei der Durchführung? Klar ist, nur eine sauber durchgeführte DC kann im Nachhinein auch zur Bewertung der Identität genutzt werden. Deshalb sollten bereits vor der Durchführung nur geeignete Materialien und Gefäße genutzt werden. Die Platten sollten korrekt ausgewählt werden. Neben der Unversehrtheit (keine Kratzer und Risse) sollte auch darauf geachtet werden, ob fluoreszierende Platten benötigt werden. Einige Versuche benötigen beispielsweise Kieselgelplatten mit dem Zusatz F254 oder F366. Bei Verwendung der falschen Platte kann zum Schluss eventuell kein Ergebnis abgelesen werden.
Sanfter Umgang mit der Kieselgelplatte
Bei der Vorbereitung der stationären Phase ist es ebenfalls wichtig, sanft vorzugehen. Alle Markierungen sollten mit einem Bleistift ohne viel Druck gesetzt werden. Beim Absplittern von Kieselgel ist die Aluminiumplatte nur noch bedingt einsatzfähig. Die Markierungen sollten akkurat gesetzt werden. Die untere Linie darf nicht im Fließmittel landen, andernfalls waschen sich die aufgetragenen Substanzen aus und es kommt zu fehlerhaften Ergebnissen. Ähnliches gilt für die obere Linie – die Laufstrecke muss aus der Vorschrift entnommen werden und auf die Platte übertragen werden. Die Laufzeit sollte eingehalten werden. Wird diese überschritten, kann es zu veränderten Ergebnissen kommen.
Bevor die stationäre Phase in die vorbereitete Kammer gestellt wird, sollten alle aufgetragenen Punkte vollständig getrocknet sein. Muss die Kapillare mehrmals aufgesetzt werden, so sollte dies möglichst am gleichen Punkt wiederholt werden, sodass der Punkt nicht unförmig wird. Um einen Abstand zur Kammer zu wahren, können die oberen Ecken der Platte leicht nach hinten gebogen werden. Das erleichtert zusätzlich das spätere Entnehmen aus der Kammer. Um eine gleichmäßige Kammersättigung zu erzielen kann ein Streifen Filterpapier als Wandauskleidung in die Kammer gestellt werden. Der Streifen sollte nicht überlappend abschließen, sondern eine kleine Lücke lassen – so kann der Durchlauf beobachtet werden. Wenn sich das gesamte Filterpapier mit Fließmittel vollgesogen hat, kann davon ausgegangen werden, dass die Kammer gesättigt ist. Das Einlegen der Platte kann erfolgen.
Doch Vorsicht: Nicht alle Prüfungen benötigen die Kammersättigung. Gibt die Vorschrift eindeutig vor, dass hierauf zu verzichten ist, sollten PTA sich an diese Vorgabe halten. Einige Platten benötigen zudem einen zweiten Durchlauf. Eine Auswertung nach einmaliger Dünnschichtchromatografie ist demnach nicht möglich. Vor dem zweiten Durchlauf sollte die Platte durchtrocknen.
Apropos durchtrocknen – die Weiterbehandlung der einzelnen Kieselgelplatten kann ebenfalls unterschiedlich sein. Getrocknet werden sollte jedoch aufgrund der verwenderen Fließmittel stets unter dem Abzug. Hier kann der oder die PTA entscheiden, ob er oder sie die Platte „lufttrocknen“ lässt, oder einen Fön verwendet. Muss die stationäre Phase im Anschluss erhitzt werden, so sollten hier die angegebenen Temperaturen eingehalten werden. Ein zu starkes oder zu langes Erhitzen (beispielsweise auf einer Heizplatte) kann die Punkteentwicklung stören. Auch bei der Auswahl des Sprühreagenz gilt es aufmerksam zu sein. Gerade bei Vanillin-haltigen Sprühreagenzien kann es zu Verwechslungen kommen. Vanillin-Reagenz R, und Vanillin-Schwefelsäure-Sprühreagenz R-DAC klingen ähnlich, können aber beim Vertauschen zu unbrauchbaren Ergebnissen führen.