Vergiftungserscheinungen nach der Einnahme von homöopathischen Atropin-Rezepturen dürften eigentlich nicht auftreten. Doch eine Apotheke berichtete in der vergangenen Woche etwas anderes: Gleich bei drei Patienten traten nach Einnahme homöopathischer Atropin-Rezepturen deutliche Hinweise auf eine Intoxikation auf. Nachdem Arzneimittelkommission (AMK) und Zentrallaboratorium (ZL) eingeschaltet wurden, bestätigte sich der Verdacht. Die Dilutionen enthielten zu viel Atropin. Sichtbar gemacht werden kann dies bereits durch eine einfache DC in der Apotheke. Das ZL gibt eine Anleitung.
Die Prüfvorschrift des ZL für Atropinum sulfuricum D4-Dilution orientiert sich an der Vorschrift Atropinum sulfuricum des HAB 2009. Für die DC werden standardmäßig eine Untersuchungs- und eine Referenzlösung, sowie ein geeignetes Fließmittel benötigt.
Untersuchungslösung:
Referenzlösung:
Versuchsaufbau
Weiterbehandlung
Nach einer Laufzeit von 15 Minuten und dem Erreichen der geforderten Laufstrecke wird die Kieselgelplatte entnommen und unter dem Abzug vollständig getrocknet. Um Zeit zu sparen, kann die Platte laut ZL auch im Trockenschrank bei 105 bis 110 Grad 15 Minuten lang getrocknet werden. Danach wird diese mit Dragendorff-Reagenz besprüht und im Tageslicht ausgewertet. Der Fleck der Untersuchungslösung sollte dem der Referenzlösung in der Größe gleichen. Bei höheren Atropin-Konzentrationen erscheinen die Flecken größer. Bei korrekter Durchführung kann die PTA dann mutmaßen, dass das Ausgangsprodukt mehr Atropin enthält, als für eine D4 Dilution zulässig.
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