Wenn PKA beruflich aufsteigen wollen, ist eine Weiterbildung sinnvoll. Doch die Finanzierung der Kurse kann zur Herausforderung werden. Für junge PKA, die ihre Ausbildung hervorragend abgeschlossen haben, bietet sich dazu das Weiterbildungsstipendium an. PKA Anita Ludwig aus Oberbayern finanziert damit ihre Ausbildung zur Wirtschaftsfachwirtin.
Ludwig konnte nach ihrer PKA-Ausbildung von ihrer Apotheke nicht übernommen werden. „Sie haben den Auszubildenden aus dem Jahrgang vor mir angestellt; mehr Bedarf hatten sie zu dem Zeitpunkt nicht“, erklärt sie. Ludwig bewarb sich bei mehreren Apotheken in ihrem Landkreis Weilheim-Schongau, doch trotz ihres Einserschnitts gab es keinen Job: „Die meisten suchten eher eine PTA.“
Schließlich wurde Ludwig bei einem Pharmahersteller als Einkäuferin für Hilfsstoffe eingestellt. Mit der Arbeit ist sie zufrieden. Um noch mehr zum „Allrounder“ zu werden, wird sie sich bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) zur Wirtschaftsfachwirtin weiterbilden lassen.
Als sie sich zur Ausbildung informierte, stieß sie auf die Finanzierungsmöglichkeiten: Dabei wurde auch das Weiterbildungsstipendium aufgezählt. „Ich habe festgestellt, dass ich die Voraussetzungen erfülle und habe mich im vergangenen Dezember bei der Apothekerkammer Bayern beworben.“ Die Bewerbung lief schriftlich ab; Ludwig reichte dabei ihr Ausbildungszeugnis und einen Lebenslauf ein. „Es wäre super, wenn die Kammer sehr gute Absolventen direkt auf das Stipendium hinweisen würde“, sagt sie.
Zum Jahresbeginn begann ihre Förderung, die nun drei Jahre gilt. In diesem Zeitraum stehen Ludwig insgesamt 6000 Euro zur Verfügung, die sie zur Finanzierung von Weiterbildungen einsetzen kann. Höchstens 2000 Euro kann sie dabei pro Jahr abrufen. Allein mit der Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt wird sie den Betrag nicht ausschöpfen können: „Der Kurs kostet etwa 3500 Euro.“
Die Mittel bei der Apothekerkammer zu beantragen, sei unkompliziert gewesen, berichtet Ludwig. Sie habe ein Formular ausfüllen müssen, in dem sie ihren Kurs angegeben habe. Nachdem die Weiterbildung als förderfähig anerkannt wurde, bekam sie zeitnah vor Kursbeginn das Geld von der Kammer überwiesen. Damit bezahlt sie die Weiterbildung. Die Rechnung wiederum muss bei der Kammer eingereicht werden. „Außerdem muss ich regelmäßig Bestätigungen vorlegen, dass ich den Kurs tatsächlich besuche“, so Ludwig.
Die Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt hätte sie auch ohne das Stipendium gemacht. „Dafür könnte ich zum Beispiel auch Meister-BAföG beantragen“, sagt Ludwig. Das Stipendium trägt nicht alle Kosten: Für die Prüfungsgebühren muss Ludwig selbst aufkommen, außerdem muss sie sich mit 10 Prozent selbst an den Kursgebühren beteiligen. Abgedeckt würden von der Förderung beispielsweise auch Reise- und Übernachtungskosten.
Diese fallen bei der Fachwirt-Weiterbildung für Ludwig nicht an. Sie wird die Kurse am Standort der IHK Akademie Weilheim absolvieren. Im September beginnt für sie die berufsbegleitende Weiterbildung in Teilzeit. Zweimal pro Woche und an einigen zusätzlichen Samstagen wird Ludwig nach der Arbeit den Kurs besuchen. Nach etwa zwei Jahren wird sie fertig sein.
Fachlich wird sich Ludwig in der Ausbildung unter anderem in VWL, Recht, Rechnungswesen, Logistik, Marketing und Mitarbeiterführung vertiefen. Die Kurse sind branchenübergreifend ausgerichtet. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung erhält Ludwig den Titel „Geprüfte Wirtschaftsfachwirtin“.
Das noch übrig bleibende Fördergeld will Ludwig ebenfalls ausschöpfen. „Vielleicht mache ich einen Englischkurs, gute Englischkenntnisse sind im Beruf schließlich wichtig“, sagt sie. Auch Sprachreisen seien förderfähig. Zudem überlegt sie, eine IHK-Schulung zur Einkäuferin zu absolvieren.
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