PTA als Ernährungsprofis Carolin Bauer, 27.07.2016 14:27 Uhr
Zahlreiche Erkrankungen und besondere Lebensumstände erfordern eine Umstellung der Ernährung. Auf was sollten Diabetiker verzichten? Ist Salami für Schwangere tabu? Welche Nahrungsmittel blähen? Ernährungsberatung spielt in zahlreichen Apotheken eine wichtige Rolle. PTA können sich spezialisieren und zum ersten Ansprechpartner werden. Eine Weiterbildung hilft, Kunden individuell zu beraten.
Die Weiterbildung zur Fach-PTA für Ernährungsberatung wird beispielsweise von der Bayerischen Apothekerkammer (BLAK) angeboten. Die Zusatzqualifikation bringt 97 Fortbildungspunkte, findet an sieben Terminen statt und kostet 1800 Euro. Der nächste Kurs beginnt im Oktober in der PTA-Schule in München.
Das Seminar ist in verschiedene Themen unterteilt. Zunächst geht es um die Grundlagen. Den Teilnehmern wird beispielsweise erklärt, welche Fette gut sind – beispielsweise in Nüssen, Avocados oder Pflanzenölen – und welche schaden. Zudem werden Eiweiße, Kohlenhydrate und die Zubereitung von Speisen thematisiert.
Die Teilnehmer erfahren, wie ein ausgeglichener Säure-Basenhaushalt hergestellt wird und was Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und andere Mikronährstoffe bewirken. Zudem geht es darum, wie die verschiedenen Aspekte im HV kommuniziert werden können. Vorgestellt wird etwa der Markt für Nahrungsergänzungsmittel.
PTA lernen zudem, wie die Verdauungsorgane funktionieren und sich der Wasser- und Salzhaushalt reguliert. Die Referenten erläutern auch mögliche Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Lebensmitteln, auf die bei der Beratung hingewiesen werden sollte.
Bei Krankheiten oder bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz sollte die Ernährung umgestellt werden. PTA sollten betroffene Kunden in einem ruhigen Bereich oder im Beratungszimmer über Möglichkeiten informieren. Neben einer Liste der aktuell eingenommenen Medikamente gehören Waage, Maßband und eventuell Anschauungsmaterial über gesunde Ernährung zum ersten Treffen.
Für die erste Beratung sollten zwischen 30 und 45 Minuten eingeplant werden. Wichtig ist, das Gespräch zu dokumentieren. Bevor Patientendaten erfasst werden dürfen, muss der Kunde der Speicherung persönlicher und arzneimittelbezogener Daten im Rahmen der Ernährungsberatung einwilligen. Die Kammern stellen dazu entsprechende Formblätter aus. In den Folgeberatungen werden die individuellen Ziele überprüft.