PTA auf der Suche nach fachlichen Herausforderungen können sich zu Experten für Hautpflege weiterbilden lassen. Das Seminar „Fach-PTA für Dermopharmazie“ der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) richtet sich an PTA, sie sich im Bereich der Apothekenkosmetik bereits gut auskennen. Die Zusatzqualifikation kann PTA auch ein höheres Gehalt bescheren.
Die BLAK bietet in diesem Jahr die Weiterbildung zur Fach-PTA für Dermopharmazie in Würzburg an. Die sechs Seminarwochenenden drehen sich um das Thema Hautpflege. 1800 Euro Kursgebühren werden fällig, die in sechs Raten à 300 Euro zu zahlen sind. Einige Apothekeninhaber übernähmen die Gebühren ganz oder teilweise, berichtet Petra Sinner von der BLAK.
Die nächste Weiterbildung beginnt im Oktober und dauert insgesamt etwa ein halbes Jahr. Alle 26 Plätze seien bereits belegt, so Sinner. Die Weiterbildung Fach-PTA für Dermopharmazie biete die Kammer seit 2011 einmal jährlich an; gut 25 PTA belegten jede Schulung. „Der Kurs wird sehr gut angenommen“, sagt Sinner.
Laut Sinner ist Berufserfahrung zwar keine Teilnahmevoraussetzung. Allerdings sei sie wichtig, um den Seminarinhalten folgen zu können. „Die PTA sollten den Apothekenalltag kennen – und vor allem die Kosmetikprodukte überblicken können“, sagt sie. Sinner betont, dass es sich bei dem Kurs nicht um eine Kosmetikausbildung handle: „Ein halber Seminartag beschäftigt sich mit dekorativer Hautpflege, doch im Vordergrund stehen pharmazeutische Themen.“
So geht es an sechs Wochenenden zuerst um die Haut als Organ. Konkrete Krankheitsbilder wie Neurodermitis, Akne, Warzen und Pilzerkrankungen werden vorgestellt. Ein Seminar widmet sich den Themen Anti-Aging und Wundheilung. Schließlich werden die Apothekenkosmetikmarken und die Rezeptur behandelt. Die PTA üben zudem das Schminken. Besondere Therapierichtungen und auf Haut bezogene Homöopathie- und Phytotherapieansätze werden ebenfalls thematisiert. Die Seminare würden vorrangig von Apothekern und PTA-Lehrern, aber auch Ärzten und Visagisten geleitet, sagt Sinner.
Am siebten Seminarwochenende findet die Abschlussprüfung statt. Dabei präsentieren die PTA eine Projektarbeit, die sie während des Kurses angefertigt haben. Laut Sinner kann es sich dabei um die theoretische Erarbeitung eines Hautthemas oder einen Vortrag etwa in einem Altenheim handeln, der von den Teilnehmern organisiert wurde. Zusätzlich werden die angehenden Fach-PTA von drei Prüfern in Zweier-Gruppen zu den Seminarinhalten befragt.
PTA interessierten sich für die Fortbildung, weil sie sich fachlich weiterentwickeln wollen, sagt Sinner. Wie Fach-PTA für Dermopharmazie ihr vertieftes Wissen einsetzen könnten, hänge von der Ausrichtung und dem Service der Apotheken ab, in den sie arbeiteten. Ob die Zusatzqualifizierung auch mit einem höheren Gehalt honoriert werde, müssten die PTA mit dem Chef verhandeln.
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