Stundenlang Small-Talk und jede Menge Alkohol: Bei keiner Gelegenheit ist das Pannen-Potenzial so hoch wie bei der Weihnachtsfeier. Doch auch nach dem Tritt ins Fettnäpfchen muss man nicht gleich kündigen. Es gibt andere Wege aus der Klemme.
Unzählige Cocktails getrunken, zu wild getanzt oder gar mit dem Chef geknutscht? Auf der Firmen-Weihnachtsfeier hat man sich schnell blamiert. Denn die Gefahr, in ein Fettnäpfchen zu treten, ist an so einem Abend besonders groß. Wer beim Firmenfest über die Stränge schlägt, muss aber nicht gleich im Erdboden versinken. Mit ein paar Tricks kann man sich aus der Affäre ziehen.
Die Tanzfläche erobert: Bei den meisten Weihnachtsfeiern beginnt nach dem Essen der ausgelassene Partyspaß. Richtig fröhlich wird es, wenn der DJ die Tanzfläche freigibt. Während einige Kollegen noch verschämt am Rand stehen und beobachten, lassen es andere auf dem Parkett gleich richtig krachen. Denn wo sonst kann man seinen Michael-Jackson-Moonwalk oder den Hüftschwung à la Shakira schon zeigen?
Was in Musikvideos oder vielleicht auch vor dem Spiegel gut aussieht, kommt auf Weihnachtsfeiern aber meistens nicht so gut an. Für peinliche Tanzeinlagen muss man sich trotzdem nicht bei der kompletten Belegschaft entschuldigen, wie Agnes Jarosch vom Deutschen Knigge-Rat erklärt. Außer man hat nicht nur sich, sondern auch jemand anders damit blamiert. „Zum Beispiel, wenn man Kollegen oder Kolleginnen angetanzt hat“, sagt die Benimm-Expertin. Dass die Tanzeinlage unabhängig davon am nächsten Tag zum Tuschel-Thema im Büro werden kann, muss man wohl oder übel aushalten. Dabei gilt: cool bleiben.
Einen über den Durst getrunken: Wenn es eine Konstante auf Weihnachtsfeiern gibt, dann ist es Alkohol. Ein Schlückchen Sekt beim Empfang, ein paar Gläschen Wein zum Essen und noch einen Schnaps zum Verdauen. Auf den meisten Weihnachtspartys gehört das schon fast zum Pflichtprogramm. Wer sich dabei verkalkuliert und zu viel trinkt, tritt in ein klassisches Fettnäpfchen – Aussetzer sind dabei meistens vorprogrammiert. Denn schon ein paar Drinks über den Durst, und die Selbstwahrnehmung ist eine andere. Auch die Körpersprache verändert sich, oft nicht gerade zum Vorteil. In solchen Fällen kann man mehr tun, als nur hoffen, dass ein anderer Kollege noch mehr getrunken hat. Und zwar nach Hause gehen.
„So bewahrt man sich vor einem vielleicht noch viel peinlicheren Auftritt“, sagt Sabine Walch von der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK). Wenn es dafür schon zu spät ist und man nicht mehr der Gesprächspartner, sondern Gesprächsthema ist, sollte man am nächsten Tag den Kollegen bei der Einordnung des Vorfalls helfen und klarmachen, dass es ein Ausrutscher war. Sonst bleibt man auch ohne Rausch bei den Kollegen als „Suffkopf“ in Erinnerung.
Beim Lästern erwischt: Alkohol lockert nicht nur die Stimmung, sondern auch die Zunge. In geselliger Runde lästert man dann über den grummeligen Fahrer, die geizige Chefin oder die viel zu hohe Bezahlung einer Kollegin. Dumm nur, wenn die betreffende Person plötzlich hinter einem steht und alles mitbekommt.
Ein schneller Themenwechsel hilft da nicht weiter, sagt Imme Vogelsang von Etikette Trainer International (ETI). Konfrontation heißt das Zauberwort, am besten bei einem Vier-Augen-Gespräch. „Und das nicht erst am nächsten Tag“, empfiehlt Etikett-Trainerin. Nur so könne man die Sache aus der Welt schaffen ohne peinliche Ausweichmanöver später im Büro. Denn eines ist nach der Firmen-Weihnachtsfeier sicher: man sieht sich wieder.
Mit dem Chef geknutscht: Nicht jeder Kuss bedeutet gleich die große Liebe. Und erst recht nicht auf der Weihnachtsfeier. Doch wer sich bei dem feuchtfröhlichen Fest dazu hinreißen lässt, für den kann der Tag nach der Weihnachtsfeier richtig peinlich werden. Vor allem wenn der Knutschpartner auch noch der Chef ist. Hier sollte man von einem Vier-Augen-Gespräch absehen, empfiehlt Etikette-Trainerin Vogelsang.
Am besten sei es, am nächsten Morgen so zu tun, als sei nichts gewesen, damit keiner sein Gesicht verliert. „Es ist besser, erstmal abzuwarten, wie sich der Chef oder die Chefin verhält“, sagt Vogelsang.
APOTHEKE ADHOC Debatte