Neue Mitarbeiter zu finden, ist für viele Inhaber ein Mammutprojekt. Apotheker suchen teils monatelang, bis die offene PTA-Stelle besetzt ist. In München buhlt eine Pharmazeutin nicht nur mit moderner Einrichtung um Angestellte – sie bietet auch eine hohe Wechselprämie.
Wechselprämien: Reizvoll oder abschreckend? Jetzt mit den Kolleginnen und Kollegen im LABOR von APOTHEKE ADHOC austauschen.
Wechselprämien sind in hochbezahlten Berufen wie im oberen Management üblich. Angesichts des Fachkräftemangels werden sie immer häufiger auch in anderen Branchen für Arbeitnehmer mit niedrigeren Löhnen angeboten. Handwerker und auch PTA werden immer öfter mit „Handgeld“ gelockt.
Apothekerin Martina Czech sucht derzeit in München nach einer PTA. Ihre Königs Apotheke liegt im Südwesten Münchens. „In der Umgebung hat eine Apotheke geschlossen, somit haben wir einen erfreulichen Zuwachs an Kunden“, heißt es in der Stellenanzeige. Die Pharmazeutin sucht über die Apothekerkammer nach einer PTA. „Unzufrieden?? 3000 Euro Wechselprämie“, heißt es aufmerksamkeitsstark in der Überschrift. Das Geld beziehe sich auf eine Vollzeitstelle. Bei Teilzeit gebe es einen anteiligen Betrag.
Der Bonus könnte durchaus reizvoll für wechselfreudige Fachkräfte sein: Die Prämie liegt knapp 1000 Euro über dem tariflich festgelegten Einstiegsgehalt einer PTA. Selbst Fachkräfte ab dem 15. Berufsjahr verdienen demnach monatlich rund 2700 Euro. Czech wirbt außerdem mit reichlich Parkplätzen und der Nähe zur U-Bahn. Zudem sei die Apotheke frisch renoviert und verfüge über reichlich Tageslicht.
Die Königs Apotheke verfügt der Anzeige zufolge über alles, „was das Leben in einer Apotheke angenehmer macht“: Dazu zählten Rezeptscannerkassen, ein Kommissionierautomat und Laborprogramm. Außerdem wirbt die Inhaberin mit einem kollegialen, humorvollen Team und vielen Stammkunden sowie einer „Schweizer Kaffeemaschiene und einem Shiatsu Massagesessel im Pausenbereich“.
Auch Apotheker Philipp Heldmann bot PTA vor anderthalb Jahren 1000 Euro, wenn sie in sein Team wechseln. Zuvor brachte keines seiner geschalteten Inserate Erfolg. In der Stern-Apotheke in Eberswalde wurde vor einem Jahr so dringend nach einem Ersatz für eine schwangere Kollegin gesucht, dass Inhaberin Kathrin Wegner-Repke mit einem Schnellstarterbonus von 1000 Euro warb. Bei anderen Betrieben gehört ein Betriebswagen zum Angebot.
Der fortschreitende Fachkräftemangel und lange Arbeitszeiten erschweren Chefs die Mitarbeitersuche. Viele Inhaber suchen bereits PTA oder Approbierte allein für samstags. Zudem haben Apotheken ihren Ruf als familienfreundlichen Arbeitsplatz beinahe verloren. Vor allem in Großstädten und Einkaufscentern schließen Apotheken statt um 17 oder 18 Uhr meist erst um 20 oder 21 Uhr.
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