Beratungsschwerpunkt

Wechseljahre: PTA gibt VHS-Kurse

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Berlin -

Plötzlich sind sie da: die Wechseljahre. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Scheidentrockenheit kündigen die Menopause an. PTA Monica Jacob ist 50 Jahre alt und „mittendrin“, wie sie sagt. Sie hat sich zur Wechseljahrsberaterin fortbilden lassen und hilft Frauen, mit der hormonellen Umstellung umzugehen.

Jacob suchte vor Jahren nach einem Geschenk für eine befreundete Apothekerin. „Sie war in den Wechseljahren und ich habe nach Büchern gesucht und bin so erstmals zum Thema gekommen“, sagt sie. Damals war sie 40. Ein Alter, indem der Progesteron-Spiegel bei manchen Frauen bereits abzufallen beginnt. Während der Wechseljahre sorgt auch eine Veränderung des Östrogen-Gehalts für bekannte Symptome wie Schweißausbrüche.

Die PTA begann, sich für das Thema zu interessieren. „Es sind kaum Ansprechpartner zum Thema Wechseljahre vorhanden“, sagt sie. Angeboten werden Schwangerschafts- und Baby-Kurse, Seminare für Alleinerziehende und häusliche Pflege. Beim Thema Wechseljahre suche man dagegen oft erfolglos. „Frauen haben niemanden zum Reden“, sagt sie. Gerade der Austausch sei in dieser Phase so wichtig. „Mir konnte damals keiner helfen.“

Die hormonellen Veränderungen zu verstehen und richtig zu behandeln, ist ein wichtiges Ziel für Jacob. „Wer versteht, warum er in dieser Zeit so unzufrieden und gereizt ist, kann besser damit umgehen“, sagt die PTA, die Teilzeit in einer Apotheke in Bayreuth arbeitet. Frauen im einem Alter zwischen 40 und 50 Jahren haben oft Probleme in der Partnerschaft, ein Zusammenhang könnten die Wechseljahre sein.

Jacob bietet Sprechstunden privat und über die Hirsch-Apotheke an. Ihre halbjährige Weiterbildung absolvierte sie vor fünf Jahren neben der Arbeit. „Manchmal wenn Klausuren anstanden, war es schon anstrengend“, erinnert sie sich. Bereut hat sie nichts. „Wenn man so viele Jahre durcharbeitet, ist Weiterbildung gut. Sonst wird der Arbeitsalltag zu sehr zur Routine.“ Vor der Apotheke war sie auch als Pharmareferentin für den japanischen Hersteller Takeda unterwegs.

Knapp ein Drittel der Frauen litten unter extremen Beschwerden, so Jacob. Fällt das Thema beim Beratungsgespräch am HV, entgegneten manche Frauen, sie seien noch zu jung. „Das hat mir meine Frauenärztin damals auch gesagt, ein Jahr später hat sie es zurückgenommen.“ Vielen Frauen sei nicht bewusst, wie sehr ihnen eine bewusste Auseinandersetzung mit den Wechseljahren helfen würde, sagt Jacob. Ihre Kurse laufen im Frühjahr und Herbst auch an der Volkshochschule, manchmal besucht sie Frauen auch zu Hause. „Ich passe mich der Person an und informiere gerne etappenweise. Die Gespräche sind immer individuell, weil jede Frau diese Phase individuell erlebt.“

Das Klimakterium ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Die sogenannte Menopause setzt im Durchschnitt im Alter von 50 Jahren ein, kann jedoch bei einigen Frauen bereits im Alter von 45 Jahren stattfinden oder bis Mitte 50 auf sich warten lassen. Treten Beschwerden auf, können pflanzlichen Präparate, Nahrungsergänzungsmittel oder Cremes sowie eine Hormonersatztherapie helfen. Bei letzterer sollten Nutzen und Risiko abgewogen werden, da sie mit Risiken wie Brustkrebs, Ovarialkarzinom, Thrombosen oder Schlaganfall verbunden ist.

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