Wacholderöl: Linderung für Magen und Darm Sandra Piontek, 03.12.2022 09:18 Uhr
Fettreiches Essen, Stollen und ein vermehrter Konsum von Alkohol während der Feiertage: Probleme mit der Verdauung sind vorprogrammiert. Ein ätherisches Öl kann Abhilfe schaffen und Beschwerden im gastrointestinalen Bereich lindern. Welche pflanzlichen Mittel gibt es noch?
In der traditionellen Medizin wird das hochwertige ätherische Öl der Wacholderbeeren schon lange genutzt. Vor allem bei Magen-Darm-Problemen: Dazu gehören Aufstoßen, Völlegefühl, Übelkeit, Magenschmerzen oder auch Blähungen. Bei diesen dyspeptischen Beschwerden ist meist insbesondere der Oberbauch betroffen.
Die Inhaltsstoffe des Wacholderöls regen nachweislich den Darm zu einer erhöhten Tätigkeit an. So wird auch die Produktion von Verdauungssäften im Magen angekurbelt. Die positiven Eigenschaften des Öls veranlasste den Europäischen Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) dazu, Wacholderbeeröl als wirksames pflanzliches Arzneimittel einzustufen.
Roleca aus der Apotheke
In der Apotheke ist rezeptfrei das Wacholderbeeröl von Roleca erhältlich und bei akuten oder chronischen dyspeptischen Beschwerden einsetzbar. Jede Kapsel enthält 100 mg Wacholderbeeröl, das aus etwa 10 g Beeren des Wacholders gewonnen wird. Es kann aufgrund der guten Verträglichkeit zur Langzeiteinnahme bei Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl empfohlen werden und ist für Erwachsene sowie Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Dabei soll die tägliche Einnahme von einer Weichkapsel die Symptome von Magen-Darm-Beschwerden lindern: Die pflanzliche Kapsel wirkt krampflösend, verdauungsfördernd, antibakteriell und antientzündlich.
Eine Packung mit 50 Kapseln kostet etwa 20 Euro.
Andere pflanzliche Helden
Gastrophyt von Sidroga:
Es enthält Schafgarbenkraut und soll zur symptomatischen Behandlung von leichten, krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Völlegefühl und Blähungen dienen. Die Schafgarbe wird im Volksmund auch als „Bauchwehkraut“ bezeichnet. Sie ist für ihre spasmolytischen Eigenschaften bekannt, welche durch die enthaltenen Flavonoide zustande kommen. Eine Filmtablette enthält 250 mg Schafgarbenkraut-Trockenextrakt. Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren nehmen drei bis vier Mal täglich 1 bis 2 Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein.
Gastrophyt ist in zwei Packungsgrößen erhältlich: 30 Filmtabletten kosten rund 8 Euro, die größere Packung mit 60 Stück liegt bei etwa 16 Euro.
Iberogast klassisch oder advance:
Die Kombination aus Bitterer Schleifenblume, Angelikawurzel, Kamillenblüten, Kümmelfrüchten, Mariendistelfrüchten, Melissenblättern, Pfefferminzblättern, Schöllkraut und Süßholzwurzeln findet sich im klassischen Iberogast wieder. In der Advance-Formulierung kommt hingegen eine heilsame Kombination von Bitterer Schleifenblume, Pfefferminzblüten, Süßholzwurzeln, Melissenblättern, Kamillenblüten und Kümmelfrüchten zur Wirkung.
Dosiert wird bei Beschwerden mit bis zu 20 Tropfen dreimal täglich in einem Schluck lauwarmen Wasser.
Eine Flasche Iberogast classic mit 20 ml kostet etwa 9 Euro. Die Iberogast advance Lösung 50 ml kostet etwa 19 Euro.
Magen-Darm-Tee:
Es gibt zahlreiche wirksame Teesorten bei Magen-Darm-Beschwerden. Es sollten Kräuter wie Pfefferminze, Schafgarbe oder Kamille enthalten sein. Bei Kindern hat sich eine Mischung aus Anis-Fenchel-Kümmel bewährt.
Vorsicht: Bei Kleinkindern sollte der Fencheltee nicht zu lange ziehen, dies kann Blähungen verursachen. Babys die jünger als sechs Monate sind sollten nur geringe Mengen Fencheltee bekommen.