Vorsicht: Ciclosporin und Kalium Nadine Tröbitscher, 25.10.2023 08:57 Uhr
Ciclosporin kann den Kaliumspiegel im Blut beeinflussen. Daher ist in Kombination mit einigen Arzneimitteln und auch Lebensmitteln Vorsicht geboten.
Kalium ist an der Regulation des Blutdrucks sowie des Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts beteiligt und wichtig für Muskel- und Herzfunktion. Kalium gehört neben Natrium und Calcium zu den wichtigsten Elektrolyten.
Der Großteil (98 Prozent) befindet sich in den Zellen – 80 Prozent in der Muskulatur. Als Schätzwert für eine angemessene Kaliumzufuhr werden für Erwachsene 4.000 mg/Tag angegeben. Über die Nahrung werden täglich maximal 5 g bis 6 g Kalium zugeführt. Kaliumreiche Lebensmittel sind Aprikosen, Bananen, Karotten, Kohlrabi, Avocado und Tomaten sowie Haselnüsse, Cashewkerne, Erdnüsse und Mandeln.
Ciclosporin und Kalium
Vorsicht ist bei Personen geboten, die mit Ciclosporin behandelt werden. Denn unter dem Arzneimittel können die Kaliumwerte erhöht sein.
Ciclosporin ist ein Immunsuppressivum, das beispielsweise nach Organ- oder Knochenmarktransplantationen sowie bei Psoriasis oder Rheumatoider Arthritis eingesetzt werden kann. Das Arzneimittel soll unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit nach einem festen Dosierschema geschluckt werden. Empfohlen ist eine zweimal tägliche Gabe unabhängig von den Mahlzeiten.
Der Calcineurin-Inhibitor ist gegen Lymphozyten gerichtet. Die Substanz bindet an Cyclophilin und hemmt die calciumabhängige Phosphatase. Ist Calcineurin in seiner Aktivität gehemmt, bleiben Genaktivierung und Transkription von beispielsweise Interleukinen aus. Zudem wird die Aktivität der T-Zellen und die durch sie ausgelöste Immunantwort gehemmt.
Ciclosporin kann den Kaliumspiegel im Blut beeinflussen. Der Grund: Ciclosporin hemmt die Reninbildung und somit die Aldosteron-Synthese. Aldosteron erhöht zum einen die Wiederaufnahme von Natrium und zum anderen die Sekretion von Kalium.
Daher sollte der Arzneistoff nicht mit kaliumhaltigen Arzneimitteln, kaliumsparenden Diuretika, ACE-Hemmern und AT1-Rezeptor-Antagonisten angewendet werden. Ist die gleichzeitige Anwendung angezeigt, sollten die Kaliumspiegel überwacht werden. Außerdem wird unter Ciclosporin de Bestimmung von Serumlipiden, Magnesium und Harnsäure vor und regelmäßig während der Therapie empfohlen.