Völker-Schule unterstützt ausländische PTA Alexandra Negt, 01.08.2020 09:17 Uhr
An PTA mangelt es in vielen Teilen Deutschlands. Umso ärgerlicher, wenn ausländische PTA keinen Zugang zur Apotheke finden und durch mangelhafte Vorbereitung die Eignungsprüfung nicht bestehen. Die Völker-Schule in Osnabrück möchte dem entgegenwirken und bietet einen Vorbereitungskurs speziell für ausländische PTA an. Zwölf Monate lang dauern die insgesamt vier Module, die vornehmlich online absolviert werden. Der erste Kurs startet bereits Ende August.
Die PTA-Ausbildung sieht in jedem Land anders auch. Selbst die Berufsbezeichnung unterscheidet sich häufig. In den Nachbarländern Schweiz und in Österreich existiert der PTA-Beruf an sich überhaupt nicht. In Österreich werden PKA ausgebildet, deren Aufgaben etwas breiter gefächert sind als die der Deutschen. Die Beratung am Kunden übernimmt dann hauptsächlich der Apotheker. Doch in Ländern wie Polen, Dänemark, Norwegen oder der Türkei gibt es ein ähnliches Berufsbild wie in Deutschland. Wer seine Ausbildung im Ausland absolviert, der muss vor Arbeitsantritt in einer deutschen Apotheke eine sogenannte Eignungsprüfung ablegen. Hierbei möchte die Völker-Schule mit einem einjährigen Online-Kurs unterstützen.
„Der Kurs gliedert sich in vier Module“, erklärt Lisa-Marie Giebel, Leitung des PTA-Büro der Völer-Schule. „Arzneimittelkunde zieht sich durch alle Module hindurch. Schließlich steht die Beratung ja auch später im Fokus des Berufsalltages.“ Die Teilnehmer lernen wichtige OTC-Produkte des deutschen Marktes kennen und lernen, welche Wirkstoffe nur im Herkunftsland zugelassen sind. Die nationalen Empfehlungen können sich je Krankheitsbild durchaus unterscheiden – hier möchte die PTA-Schule eine einheitliche Linie vermitteln. Auch die Abgrenzung zwischen OTC und Rx soll vermittelt werden, schließlich sind einige Wirkstoffe in anderen Ländern freiverkäuflich, wohingegen in Deutschland ein Rezept benötigt wird.
„Das Basiswissen ist bei den Schülern vorhanden, schließlich haben sie ja alle einen Berufsabschluss in der Tasche“, erzählt Giebel. Für alle neu: Gesetzeskunde. In den Folgemodulen wird das deutsche Apothekengesetz und die Apothekenbetriebsordnung besprochen. Um Missverständnisse zu vermeiden ist ein B1-Sprachlevel Voraussetzung für den Kurs. Das Zertifikat muss bei Anmeldung vorgelegt werden.
„Der Kurs ist kostenfrei und wird durch das Förderprogramm IQ unterstützt. IQ steht für Integration durch Qualifizierung.“ Das Förderprogramm arbeitet an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Von zentralem Interesse ist, dass im Ausland erworbene Berufsabschlüsse – unabhängig vom Aufenthaltstitel – häufiger in eine bildungsadäquate Beschäftigung münden. Es soll verhindert werden, dass im Ausland erworbene Berufsbezeichnungen in Deutschland keine Anerkennung finden, sodass die betroffenen Personen andere, ausbildungsferne Berufe ausüben. „Lediglich in der Präsenzzeit müssen die Teilnehmer, insofern sie nicht aus Osnabrück kommen, die Kosten für die Unterkunft tragen.“
Der erste Kurs startet Ende August. „Der Einstieg kann aber zu jedem Modul erfolgen, so können Interessierte ihre Anmeldung jederzeit abgeben. Das ist denke ich ein klarer Vorteil“, so Giebel, „So muss niemand ein weiteres Jahr warten, um am Kurs teilzunehmen.“ Aktuell liegen der Schule rund zehn Anmeldungen vor – noch hat die Völkerschule also Kapazitäten für weitere Interessierte. „Im Labor haben wir Plätze für 32 Schüler“, also wäre hier irgendwo das Maximum für die Teilnahme erreicht. Jedoch könnte man die Präsenzphase dann in einigen Monaten auch nochmal genauer planen, so Giebel. Sie verweist darauf, dass das Angebot sicherlich noch bekannter werden würde, sodass sie die kommenden Anmeldezahlen noch nicht abschätzen kann. Die Herkunftsländer der Teilnehmer seien so bunt gemischt wie die Altersklassen erzählt sie noch.
„Ich denke, dieser Kurs ist bisher einzigartig in seiner Art“, erzählt Giebel, die sich bereits jetzt auf die ersten Rückmeldungen seitens der Teilnehmer im Herbst freut. Je nachdem, von wo die PTA kommen und in welchem Bundesland sie ihre Eignungsprüfung ablegen, werden unterschiedliche Auflagen gestellt. In Berlin nehmen PTA aus dem europäischen Ausland beispielsweise am regulären PTA-Unterricht teil, bevor sie die Prüfung ablegen können. In anderen Bundesländern können andere Bestimmungen gelten. Der Kurs der Völker-Schule bietet ein individuelleres Angebot. Die Lehrkräfte können gezielt auf die einzelnen Lerndefizite der Schüler eingehen, sodass das bereits vorhandene Wissen optimal ausgebaut werden kann.
„Ich denke dieser Kurs ist bisher einzigartig in seiner Art“, erzählt Giebel, die sich bereits jetzt auf die ersten Rückmeldungen seitens der Teilnehmer im Herbst freut. Je nachdem von wo die PTA kommen und in welchem Bundesland sie ihre Eignungsprüfung ablegen, werden unterschiedliche Auflagen gestellt. In Berlin nehmen PTA aus dem europäischen Ausland beispielsweise am regulären PTA-Unterricht teil, bevor sie die Prüfung ablegen können. In anderen Bundesländern können andere Bestimmungen gelten. Der Kurs der Völker-Schule bietet ein individuelleres Angebot. Die Lehrkräfte können gezielt auf die einzelnen Lerndefizite der Schüler eingehen, sodass das bereits vorhandene Wissen optimal ausgebaut werden kann. „Wir freuen uns auf den Kursbeginn. Und dadurch, dass alles zunächst online stattfindet, können wir das Projekt unabhängig von der kommenden Corona-Entwicklung starten.“ Bereits innerhalb der Corona-Krise hatte die Völker-Schule die Schüler erfolgreich per virtuellem Klassenzimmer unterrichtet.