Zu Vitamin D kursieren unterschiedliche Gerüchte: Während die einen vor zusätzlicher Aufnahme durch Nahrungsergänzungsmittel warnen, machen andere auf eine drohende Unterversorgung mit dem fettlöslichen Stoff aufmerksam. Tatsache ist, dass Cholecalciferol für den Menschen lebenswichtig ist und die Speicher ausreichend gefüllt sein müssen. Überdosierungen sind zwar möglich, aber kaum zu befürchten. Wer über die Eigenschaften von Vitamin D Bescheid weiß, kann sich leichter mit der notwendigen Menge eindecken.
Tipp eins: Richtig Sonne tanken. Der Frühling kommt, die Tage werden länger. Da ist es einfacher, sich die notwendigen Sonnenstrahlen zu holen, die der Körper zur Produktion von Vitamin D benötigt. Im Winter ist es kaum möglich, die wichtige UVB-Strahlung einzufangen – der Körper muss vermehrt auf das über den Sommer gebildete Vitamin D aus den körpereigenen Speichern zurückgreifen. Als Faustregel gilt: Von März bis Oktober täglich zwischen 11 und 16 Uhr 30 Minuten Sonne tanken. Besonders für Menschen mit heller Haut gilt jedoch: Maßvolles Sonnenbaden – auch im Frühling.
Tipp zwei: Ernährung hilft kaum. Bei manifestem Vitamin D-Mangel kann man mit Tabletten und Nahrungsergänzung nachhelfen. Eine Unterstützung durch die Nahrung erhält man allerdings nicht, um die Speicher substanziell aufzufüllen. Fisch, Eier und Milch enthalten zwar Vitamin D; eine ausreichende Zufuhr aus der Nahrung zu erreichen, ist allerdings nicht möglich: Die empfohlene Tagesdosis von 1000 Internationalen Einheiten (I.E.) Vitamin D erreicht man nicht durch Lebensmittel. 90 Prozent des Vitaminbedarfes werden über die Haut gedeckt – solange ein wenig Sonneneinstrahlung vorhanden ist.
Tipp drei: Fett verbrennen. Viele hören das gerne – und es stimmt: Vitamin D ist an den Prozessen des Fettstoffwechsels beteiligt. Wenn dagegen ein Mangel an Vitamin D vorliegt, wird die Einlagerung von Fett in den Körper begünstigt. Auch am Zuckerstoffwechsel ist das Vitamin beteiligt. Wer sich also regelmäßig in der Sonne aufhält, erhöht nicht nur den Vitamin-Spiegel an sich, sondern tut auch noch etwas für seine Figur. Optimalerweise sollte der Aufenthalt in der Sonne natürlich mit Bewegung verbunden sein.
Tipp vier: Skiurlaub. Wer Sport mag und es sich leisten kann, tut mit einem Urlaub in den Bergen seinem Vitamin D-Spiegel etwas Gutes. Gerade im Winter, wenn die Sonne nur wenig scheint, kann man mit einem Aufenthalt in luftigen Höhen die Effekte der Sonne maximieren. Je höher man sich befindet, desto eher kommt die wichtige UVB-Strahlung auf der Haut an. Voraussetzung dabei ist aber natürlich, dass die Haut nicht vollständig unter der Skikleidung verborgen bleibt. Daher heißt es: Bei der Mittagspause die Skibrille abnehmen und die Sonne genießen. Alternativ tut es im Winter auch der Badeurlaub am südlichen Mittelmeer.
Tipp fünf: Im Zweifel checken. Mit steigendem Lebensalter steigt auch das Risiko für einen Vitamin D-Mangel. Wer unter Osteoporose leidet oder Antiepileptika einnehmen muss, sollte in jedem Fall seinen Vitamin D-Status überprüfen lassen. Dies geschieht über einen Bluttest beim Arzt. Dabei wird im Blutserum der 25-Hydroxy-Vitamin-D3-Wert festgestellt. Er sollte bei mindestens 50 ng/ml liegen und sich optimalerweise zwischen 50 und 80 ng/ml bewegen, um auch nach dem Sommer die Wintermonate gut zu überstehen.
Vitamin D trägt seinen Namen übrigens zu unrecht – streng genommen ist Cholecalciferol nämlich kein Vitamin, sondern ein Hormon, welches vom Körper selbst gebildet werden kann, sofern die richtigen Voraussetzungen vorliegen. Als biochemischer Botenstoff hat Vitamin D eine Fülle verschiedener Aufgaben im Körper. Zahlreiche Effekte des Hormons sind inzwischen nachgewiesen: So ist es am Knochenwachstum beteiligt, reguliert Stoffwechselprozesse und unterstützt die Fettverbrennung. Sogar eine schützende Wirkung vor Krebserkrankungen und Diabetes wird Cholecalciferol zugeschrieben.
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