Sonnenbrand statt Sonnenschutz

Vitamin D-Mangel wegen Sonnencreme?

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Berlin -

Mit dem Sommer kommen auch sonnige Zeiten für den Vitamin D-Spiegel. Denn das Sonnenvitamin kann vom Körper gebildet werden. Alles, was es braucht, ist Sonnenlicht. Doch wer in der Sonne badet, sollte auf den Lichtschutz nicht verzichten. Da stellt sich die Frage: Wie wirkt sich der Sonnenschutz auf die Vitamin D-Produktion aus? Die Antwort hat das Bundesamt für Strahlenschutz.

Für die körpereigene Bildung von Vitamin D ist UV-B-Strahlung nötig. Expert:innen zufolge können über die Haut 80 bis 90 Prozent des Bedarfs gebildet werden. Das bedeutet: Nur etwa 10 bis 20 Prozent werden über die Nahrung aufgenommen.

Sonnenschutz oder Vitamin D-Produktion?

Wer also die Vitamin D-Produktion ankurbeln will, muss raus ins Freie und hat die Qual der Wahl, und zwar zwischen Sonnenbrand und Sonnenschutz. Oder?

„Ein Sonnenbrand ist grundsätzlich zu vermeiden“, schreibt das Bundesamt für Strahlenschutz. Mehr noch: Wer ausreichend Vitamin D bilden will, muss nicht jeden Tag in die Sonne und auch nicht für eine lange Zeit. So genügt es nach aktuellem Kenntnisstand, Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis (0,5 MED) auszusetzen. Gemeint ist die Hälfte der Eigenschutzzeit der Haut, also die Zeit, die ungeschützt in der Sonne verbracht werden kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Ein Beispiel: Bei Personen mit Hauttyp II (Eigenschutzzeit rund 20 Minuten) sind das bei hohen sonnenbrandwirksamen UV- Bestrahlungsintensitäten (UV-Index 7) rein rechnerisch etwa zwölf Minuten. „Bei längeren Aufenthalten in der Sonne sind UV-Schutzmaßnahmen zu ergreifen“, heißt es.

Sonnenschutz und Kleidung können die Bildung von Vitamin D beeinflussen – sprich verringern. Aber Studienergebnisse, die im Fachmagazin Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology veröffentlicht wurden, zeigen, dass Sonnenschutz nicht zu einem Vitamin D-Mangel beiträgt. Das Team um Hautärztin Sooyoung Kim hat Daten von mehr als 2300 Personen ausgewertet. Das Ergbenis: „Sonnenempfindliche Personen verwendeten häufiger Sonnenschutzmethoden, hatten jedoch signifikant häufiger Sonnenbrände. Das Risiko eines Vitamin-D-Mangels war nicht erhöht.“

UVB und Vitamin D: Die Wellenlänge machts

Die ideale Jahreszeit, um die Vitamin D-Produktion anzukurbeln, ist hierzulande von März bis Oktober, denn die Wellenlänge von 290 bis 315 nm ist ideal. Allerdings ist auch der Einfallswinkel der Sonne entscheidend. Je länger der Schatten, desto weniger Vitamin D entsteht in der Haut. Unter 45 Grad kann kein Vitamin D gebildet werden – zwischen Oktober und März steht hierzulande also die Produktion still.

Ein Beispiel: Um 10 μg Vitamin D zu bilden, muss sich eine Person vom Hauttyp III (mittelhelle Haut) von April bis Oktober auf dem 42. Breitengrad (zum Beispiel in Barcelona) zur Mittagszeit mit zu einem Viertel unbedeckter Haut für drei bis acht Minuten in der Sonne aufhalten.

Solarium und Vitamin D

Die Expert:innen raten von starken, nicht ärztlich kontrollierten UV-Bestrahlungen – Sonne oder Solarium – ab. Weder zur Bräunung der Haut noch zur Vitamin D-Bildung kommen Solarium und exzessive Sonnenbäder in Frage.

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