Schöne Nägel gehören zu einem gepflegten Erscheinungsbild. Für ihr Wachstum ist die richtige Ernährung genauso wichtig wie korrektes Feilen. Ist ein Nagel plötzlich verfärbt oder verformt, sollte man einen Hautarzt draufschauen lassen.
Robust sollen sie sein, leicht glänzen und gepflegt aussehen. Doch nicht immer entsprechen die Nägel an Fingern und Zehen solchen Idealvorstellungen. Mitunter sind sie verfärbt, manchmal auch verformt. Solche Veränderungen können – müssen aber nicht zwingend – ein Hinweis auf eine Erkrankung sein und sind deshalb in der Regel ein Fall für den Hautarzt.
Auch wenn der Mensch sie eher benutzt, um zu kratzen oder winzige Gegenstände zu greifen - in erster Linie haben Nägel eine Schutzfunktion, erklärt der Hautarzt Reinhard Mrotzek. Das Häutchen am unteren Rand des Nagels verhindert, dass Krankheitserreger in die Wurzel eindringen. Der Nagel an sich ist eine Hornhautplatte, die aus der Wurzel des Nagels herauswächst und fest auf dem Nagelbett liegt. Über die im Nagelbett befindlichen Blutgefäße wird der Nagel mit Nährstoffen versorgt. Wer ausreichend Obst und Gemüse, Milchprodukte, Nüsse und Fisch isst, schafft beste Voraussetzungen dafür, dass Nägel nicht spröde und brüchig aussehen, sondern gesund wachsen.
Dennoch können sich die Hornhautplättchen an den Fingern oder Zehen verfärben oder verformen. Möglicherweise liegt es an Rückständen von Nagellack oder aggressiven Reinigungsmitteln, mit denen man während des Wohnungsputzens in Kontakt gekommen ist. Auch zu enge Schuhe wirken sich manchmal ungünstig auf die Zehennägel aus, sagt Nicolle Großmann vom Bundesverband Kosmetik und Fußpflegebetriebe Deutschlands.
Sind die Nägel blau verfärbt, hat sich vielleicht nach einer Verletzung ein Bluterguss gebildet. Grund für die Blaufärbung kann aber auch schwarzer Hautkrebs sein. Wächst ein blauer Nagel mit der Zeit nicht heraus, sollte man das unbedingt einem Hautarzt zeigen.
Hinter einer roten Verfärbung verbirgt sich möglicherweise eine Herzschwäche, verfärbt sich ein Nagel grün, könnte eine bakterielle Infektion dahinterstecken. Ein Nagelpilz dagegen zeigt sich durch eine gelbliche bis bräunliche Verfärbung. Außerdem wird der Nagel bröckelig. Bei einer Schuppenflechte sehen die Nägel ganz ähnlich aus. Auch Medikamente wie Antibiotika verfärben manchmal die Nägel, ergänzt Mrotzek.
Nicht nur die Farbe, auch die Form der Nägel kann sich verändern. Ein sich stark wölbender Fingernagel mit gleichzeitig verbreiterten Fingerspitzen deutet eventuell auf eine Herz- oder Lungenkrankheit hin. Ein Hinweis auf Eisenmangel kann es sein, wenn die Nägel wie ein Löffel in der Mitte abgesenkt und vorn nach oben gebogen sind.
„In 95 Prozent aller Fälle kann ein Hautarzt beim Anblick der Veränderungen eine Diagnose stellen“, erklärt Mrotzek. Vermutet er eine Infektion, bringt in der Regel ein Abstrich oder eine Gewebeprobe Klarheit. Äußerlich kann die Infektion mit Tinkturen oder Nagellacken behandelt werden, die Antimykotika enthalten. „Diese Wirkstoffe wirken gezielt gegen Pilze“, so eine ABDA-Sprecherin. Der Arzt kann zusätzlich auch Tabletten verordnen.
Wer eine erneute Nagelpilz-Infektion verhindern will, sollte sich wappnen – und vor allem in öffentlichen Schwimmbädern Badeschuhe tragen. Auch ansonsten lässt sich einiges zum Schutz der Nägel tun. „Der direkte Kontakt mit Reinigungs- oder Lösungsmittel lässt sich vermeiden, indem man beim Putzen oder Spülen Handschuhe trägt“, erklärt die ABDA.
Wer sich die Nägel lackiert, sollte einen Unterlack nutzen. „Der Unterlack schützt vor Verfärbungen durch den eigentlichen Nagellack und pflegt zugleich“, sagt Großmann. Zudem hält die Farbe auf Unterlack besser. Das größte Problem ist indes der Nagellackentferner. Die darin enthaltenen chemischen Inhaltsstoffe sind teils derart aggressiv, dass sie den Nagel angreifen und ihm Fett entziehen können. Nutzer sollten daher darauf achten, dass der Nagellackentferner möglichst frei von Aceton ist. Eine Alternative zu Aceton ist Ethylacetat. Dieses Lösungsmittel beseitigt sämtliche Nagellack-Reste.
„Im Anschluss an den Nagellackentferner sollte auf die Nägel großzügig eine fettreiche Creme aufgetragen werden“, empfiehlt die ABDA. Vor allem spröde Nägel kann man mit speziellen Ölen pflegen – idealerweise abends vor dem Schlafengehen, damit das Öl über Nacht einziehen kann.
Regelmäßig schneiden und feilen ist ebenfalls ein Muss. „Früher hieß es immer, dass die Nägel möglichst gerade geschnitten und gefeilt sein sollten“, erinnert sich Großmann. Das sei heute anders: „Leicht abgerundete Nägel und der Nagelform angepasste Nägel sind besser“. So ist die Gefahr gering, dass gerade geschnittene Nägel einwachsen oder man sich mit den Ecken irgendwo verhakt und so dem Nagel oder Nagelbett schadet.
Ist es doch passiert, hilft bei eingerollten oder eingewachsenen Nägeln eventuell eine Nagelkorrekturspange, sagt Podologin Tatjana Pfersich aus Reutlingen. Bringt eine solche Spange nicht den gewünschten Erfolg, muss der fehlgewachsene Nagel operativ entfernt werden.
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