In ihrem Leben schlüpft Tokessa Martinius in viele Rollen: Sie war das Biest beim RTL-Dauerbrenner „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ), ermittelte als Kommissarin Fuchs und mimt demnächst eine Hotelrezeptionistin. Für ein Wochenende verwandelte sie sich in eine PTA. Beim Dreh für den Hersteller Medice lernte sie in der Osnabrücker Burg-Apotheke eine Menge über die Arbeit am HV.
Schon als Vierjährige stand Martinius als Fotomodell für ein Versandhaus vor der Kamera. Dann rief das Fernsehen an. Als Biest aus der RTL-Soap GZSZ prägte sie sich ins Gedächtnis der deutschen TV-Gemeinde ein. Von 1998 bis 2002 übernahm sie für die Folgen 1560 bis 2502 die Rolle der Sonja Wiebe. „Das war die Intrigante, die Böse in der Serie, die auch ganz humane Züge hatte, aber reichlich Unruhe gestiftet hat“, erzählt sie. Ihre Figur verabschiedete sich mit einer Explosion für immer aus dem Universum der Soap.
Danach bekam die Hamburgerin ein Kind und war immer wieder in kleinen und großen Gastrollen zu sehen, so in Serien wie „Lotta in Love“, „Gegen den Wind“, „Alphateam“ oder „Marienhof“. Dienstags ist sie gerade auf Sat.1 Gold als „Kommissarin Fuchs“ zu sehen. Auch aus der Werbung ist sie manchem aufmerksamen Fernsehzuschauer bekannt. Ein Dreh für Medice führte sie nach Osnabrück und in die Burg-Apotheke von Inhaberin Ulrike Wolff.
Bei dem Termin wurde ein Schulungsfilm gedreht, der eine Beratungssituation zwischen einer PTA und Kunden in verschiedenen Variationen zeigt. Vor Ort steuerte eine Pharmazeutin aus der Apotheke im Vorgespräch mit den Schauspielern das Know-how aus der Praxis bei. „Dabei wurde vermittelt, dass sich das Berufsbild von Apothekern und PTA nicht allein auf die Ausgabe von Medikamenten beschränkt“, sagt Wolff. „‚Ein Satz gehört dazu‘, heißt es immer. Wir geben Hinweise zur Dosierung und richtigen Anwendung. Bei einer Blasenentzündung geben wir zum Beispiel Ratschläge, wie man einen Rückfall vermeiden kann.“
Mit der richtigen Einweisung machte sich die achtköpfige Crew ans Werk. „Das waren alles junge Leute“, sagt Wolff. Von Samstagnachmittag nach Schließung der Apotheke bis Sonntagabend um 20 Uhr dauerte der Dreh, dann waren die Aufnahmen im Kasten. Die Schulungsfilme sollen für die Kommunikation zu einzelnen Produkten eingesetzt werden. Beim Hersteller verantwortlich für das Projekt ist Senior-Produktmanagerin Petra Raffelsiepen.
Martinius zeigte sich ganz beeindruckt von ihrer Erfahrung: „Ich dachte immer, das sind alles Apotheker. Es war neu für mich, welches Fachwissen PTA haben“, sagt sie. „Ich denke, mein erster Weg in Gesundheitsfragen wird in Zukunft in eine Apotheke sein. Die Angestellten dort haben mehr Zeit, und ich kriege, was ich brauche. Zum Arzt schicken sie mich dann, wenn es nötig ist.“
Mit ihren Gedanken ist sie schon eine Rolle weiter: „Ich bereite mich gerade auf meinen Dreh im August in München vor – dieses Mal darf ich eine Hotelrezeptionistin sein. Wieder eine Hauptrolle ...“
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