Das Weihnachtsfest ist nicht immer mit positiven Emotionen besetzt. Der Einkaufsstress im Vorfeld, unterschwellige Familienkonflikte oder übertriebener Perfektionismus sind Gründe, das Fest der Liebe schnell hinter sich bringen zu wollen. Auch in der Apotheke gibt es jährlich wiederkehrende Stressfaktoren, denen man entgegentreten kann. Hier kommen fünf Tipps, um die Feiertage ohne eine „Santaclausophobie“ zu überstehen.
Tipp 1: Vorbereitung ist alles. Wer rechtzeitig plant, hat mehr Zeit zum Genießen. Am besten fängt man bereits im Oktober an, eine Liste mit Erledigungen zu erstellen. Auch wenn es dafür jetzt zu spät ist, hilft es, sich einen Überblick zu verschaffen. Im Kollegenkreis sollten die letzten Vorbereitungen für die Feiertage geklärt werden. Weitere Fragen: Wer besorgt welches Geschenk für den Chef? Sind genügend Kundengeschenke für die letzte Woche vor Heiligabend auf Lager?
Tipp 2: Hausapotheke für die Feiertage. Am Wochenende vor Heiligabend dürfte es stressig werden in der Apotheke. Denn mit Heiligabend liegt nur ein halber Arbeitstag zwischen dem 4. Advent und den Weihnachtsfeiertagen. Welche Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, könnten zur Neige gehen? Welche Arzneimittel zur Bedarfsmedikation sind abgelaufen oder halb leer? Ist alles für eine Erkältung, Verbrennung, Verletzung oder Magen-Darm Probleme im Haus? Viele Ärzte schließen ihre Praxis zwischen Weihnachten und Neujahr, daher ist eine rechtzeitige Bevorratung empfehlenswert. Eine Liste der umliegenden Praxen und deren Urlaubszeiten kann im HV ausgelegt werden und so manchem Patienten das Gedächtnis stützen.
Tipp 3: Nicht zu viel vornehmen. Wer die Feiertage mit Programm überfüllt, belastet sich nur unnötig. Das Schöne an den Feiertagen ist ja gerade das Entschleunigen und bewusste Genießen von Dingen, die einfach gut tun. Am besten, man plant zeitliche Puffer ganz bewusst ein. Spaziergänge oder ein Hörbuch bei Plätzchen und Tee können für die ganze Familie entspannend sein. Die Wohnung muss auch nicht rund um die Uhr perfekt aussehen. In der Apotheke gilt das ebenso – Vertreterbesuche während des Weihnachtsgeschäftes sind meist mit Stress verbunden und sollten besser verschoben werden, wenn es der Terminkalender hergibt. Auch auf Inhouse-Schulungen sollte vor Weihnachten und in den ersten Wochen des neuen Jahres besser verzichtet werden.
Tipp 4: Konflikte vermeiden. Wer zu Weihnachten die Familie einlädt, hat großes Glück, wenn sich alle gut verstehen und keine Konflikte vorprogrammiert sind. Wenn das nicht der Fall ist, ist Taktgefühl gefragt. Welche Themen sollte man besser aussparen? Wo kann man einen Rückzugsort einrichten, um sich kurz zu entspannen, wenn der Trubel zu viel wird? Vielleicht ist es auch sinnvoll, nicht ausschließlich mit der Familie zu feiern. Lädt man einen Freund zusätzlich ein, wird oft von allen Parteien automatisch von internen Familienstreitereien abgesehen. Auch in der Apotheke können kleine Ruhezonen geschaffen werden. Viele Kunden reagieren in der stressigen Vorweihnachtszeit gereizt, das sollte man nicht persönlich nehmen. Wer doch einmal eine Auszeit vom HV braucht, kann in der Rezeptur oder im Labor arbeiten. Wenn sich das Team gut abspricht, ist für jeden etwas dabei.
Tipp 5: Last auf mehrere Schultern verteilen. In einer Familie können auch die Kinder mithelfen, dass das Weihnachtsfest gelingt. Kleinere Arbeiten wie den Müll hinaustragen, den Baum schmücken, Salat putzen, Gemüse schneiden oder die Haustiere füttern, müssen nicht immer die Eltern erledigen. Diese sollten sich intern im Vorfeld darüber abstimmen, was sie sich jeweils vom Fest wünschen.
Das kann dabei helfen, enttäuschten Erwartungen und Vorwürfen vorzubeugen. Wenn alle an einem Strang ziehen, wird keiner überlastet. In der Apotheke sollte bei einer Teamsitzung vor der stressigsten Zeit des Jahres besprochen werden, wie die Tage ablaufen sollen. Wer kümmert sich um die Dekoration, steht der Personaleinsatzplan, wer ist im HV oder der Rezeptur, wer im Labor und wer macht den Telefondienst.
APOTHEKE ADHOC Debatte