Tariflohn

PTA-Gehalt im Westen deutlich höher

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Berlin -

Das PTA-Gehalt ist im Tarifvertrag genau geregelt: Der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheker (ADA) und Apothekengewerkschaft Adexa vereinbaren regelmäßig die Richtlinien für Verdienst, Lohnstaffelung und Urlaubstage. Damit ist die Basis gelegt, viele Apothekenleiter bezahlen sogar übertariflich. Daher lohnt es sich für PTA oft trotzdem, das Gehalt zu verhandeln oder auf der Jobsuche verschiedene Angebote zu vergleichen. Vor allem regionale Unterschiede sind zum Teil beträchtlich.

Etwa neun von zehn Apothekenleitern sind Mitglied in einem Apothekerverband und damit im ADA, mit den Ausnahmen Sachsen und Nordrhein. Die Steuerberatungsgeselschaft Treuhand Hannover hat die Tarifgehälter und effektiv gezahlten Löhne unter die Lupe genommen. Demnach sind die übertariflichen Leistungen in den westdeutschen Bundesländern bedeutend höher als in Ostdeutschland.

Somit zeigt sich auch in den Apotheken ein Bild, das auch viele andere Arbeitnehmer kennen: Trotz gleicher Arbeit und der inzwischen 25-jährigen Wiedervereinigung gibt es noch immer einen Gehaltsunterschied zwischen Ost und West. Eine PTA steigt beispielsweise bei einer Vollzeitbeschäftigung nach Tarif mit einem Gehalt von 1920 Euro ein. Laut Treuhand geht die Spanne im Westen bis zu 2110 Euro. Im Osten variiert der Verdienst hingegen nur zwischen 1920 und 2000 Euro.

Ab dem sechsten Berufsjahr stehen PTA laut Tarifvertrag 2207 Euro zu. In den alten Bundesländern werden effektiv jedoch sogar 2266 Euro gezahlt, in der Spitze bis zu 2438 Euro – also mehr als 230 Euro über Tarif. Darüber können die PTA-Kollegen im Osten nur traurig lächeln; lediglich 2241 Euro sind laut Treuhand als Spitzenwert für sie drin.

Noch deutlicher ist der Unterschied für PTA mit langer Berufserfahrung. Nach 15 Berufsjahren sieht der Tarifvertrag 2504 Euro vor. Großzügige Apothekenleiter im Westen der Republik zahlen bis zu 2822 Euro. Statt der mehr als 300 Euro zusätzlich gibt es in den Gebieten der ehemaligen DDR hingegen nur höchstens 140 Euro mehr. Generell reicht die Spanne zwischen dem Tariflohn und der übertariflichen Bezahlung im Osten teilweise nur bis zu 30 Euro mehr.

Die Unterschiede im Verdienst spiegeln die generelle Gehaltsstruktur in den neuen Bundesländern. Aus den Treuhand-Zahlen geht nicht hervor, wie die Bezahlung zwischen Stadt und Land variiert. In Ballungsgebieten ist die Konkurrenz unter Apotheken größer und Inhaber müssen um Angestellte buhlen. Andererseits haben es Apotheken auf dem Land schwerer, gutes Personal zu finden.

ADA-Vorstand Theo Hasse glaubt nicht an große Gehaltsunterschiede zwischen Stadt und Land. Schließlich würden Fachkräfte auf dem Land händeringend gesucht. Zudem besteht oftmals eine bedeutend schlechtere Verkehrsanbindung und ein längerer Anfahrtsweg. Daher sei es für einen Apothekenleiter kaum zu rechtfertigen, dann auch noch einen geringeren Lohn zu zahlen.

Wenn es nach einem Verdienst nach Tarif geht, sind die Apothekenangestellten in Sachsen nach wie vor nicht berücksichtigt. Der Sächsische Apothekerverband (SAV) ist seit 1997 nicht mehr beim Arbeitgeberverband ADA und daher auch nicht an den Tarifvertrag gebunden. Als Grund gibt der SAV die vielen Pharmazieingenieure an, die zu DDR-Zeiten in Leipzig ausgebildet wurden. Sie sind zumeist schon sehr lange im Beruf und würden so deutlich mehr als PTA verdienen. Die Apothekenleiter befürchten daher immense Lohnkosten.

Eine Umfrage der Adexa habe im vergangenen Jahr ergeben, dass viele Angestellte in Sachsen bis zu ein Drittel unter Tarifvertrag entlohnt würden. Die Angaben hielt der Apothekerverband jedoch für unwahrscheinlich. Dass Angestellte in Sachsen im Ländervergleich am häufigsten unter Tarif verdienten, ergab bereits eine Adexa-Umfrage aus dem Jahr 2012. 60 Prozent würden demnach unter dem Lohnniveau, das Adexa und ADA verhandelt haben, liegen. In Bayern würden hingegen über 80 Prozent der Mitarbeiter sogar übertariflich bezahlt.

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