Süßstoffe gibt es zahlreiche. Sie sind wesentlich süßer als herkömmlicher Zucker. Einige Vertreter geraten dabei immer wieder in die Kritik. Vor allem Aspratam und Acesulfam-K kommen schlecht weg, da sie das Krebsrisiko steigern sollen. Eine aktuelle groß angelegte Kohortenstudie bestätigt diese Annahme.
Die Süßkraft von Süßstoffen ist 30- bis 3000-Fach höher als die von normalen Zuckern. Weil sie dadurch in sehr geringen Mengen verwendet werden müssen, enthalten sie kaum oder gar keine Kalorien. Besonders häufig werden sie daher in Light-Produkten oder im Zuge von Diäten angepriesen. Sie sind als sogenannte „Tafelsüße“ oder in Form von Tabletten erhältlich, um Speisen oder Getränke zu süßen.
Dabei geraten die Pulver, Tabletten und Tropfen immer wieder in die Kritik. Einigen Vertretern wird nachgesagt, dass sie das Krebsrisiko erhöhen. Eine großangelegte Kohortenstudie sollte nun überprüfen, ob diese Annahme stimmt. Die NutriNet-Santé-Studie schloss über 120.000 Proband:innen ein. Der Untersuchungszeitraum lag zwischen 2009 und 2021. Am Ende konnten 100.000 Teilnehmer:innen in der Analyse berücksichtigt werden. Unterschieden wurde zwischen Süßstoffkonsumenten und Nicht-Konsumenten.
Von den 100.000 Teilnehmer:innen erkrankten im Nachbeobachtungszeitraum von 7,8 Jahren 3358 Proband:innen an Krebs. In 982 Fällen lag Brustkrebs vor. In 403 Fällen Prostatakrebs und in 1023 Fällen handelte es sich um eine Adipositas-bedingte Krebsform. Dabei zeigte sich, dass Süßstoffe das Risiko für Adipositas-bedingte Krebserkrankungen unabhängig vom verwendeten Süßstoff steigerten. Bei Brustkrebs scheint vor allem Aspartam das Risiko zu steigern.
Die Forscher:innen konnten durch die Analyse bestätigen, dass die regelmäßige Aufnahme von Süßstoffen mit einem erhöhten Krebsrisiko assoziiert ist. Zuständige Behörden sollten weiterführende Untersuchungen anschließen, um zu beurteilen, ob Zuckeraustauschstoffe eine sichere Alternative zu herkömmlichem Zucker sind.
APOTHEKE ADHOC Debatte