Stuttgart

PTA stellt Rezeptfälscher

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Berlin -

Eine aufmerksame PTA hat in Stuttgart einen mutmaßlichen Rezeptfälscher vor der Apotheke wiedererkannt. Die Angestellte der Rotebühl-Apotheke von Inhaberin Dr. Telsche Köhler alarmierte daraufhin die Polizei. Die Beamten nahmen den Mann kurzzeitig fest. Der 39-Jährige muss nun mit einer Anzeige wegen Urkundenfälschung rechnen.

Der Fall ereignete sich bereits vor mehr als einer Woche: Der Mann kam am 14. März in die Apotheke und hatte ein Rezept über Diazepam dabei. „Wir rufen bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln immer vorher beim Arzt an“, sagt die PTA. An diesem Montag sei der Mediziner jedoch nicht mehr erreichbar gewesen und das Präparat wurde abgegeben. Am nächsten Tag stellte sich auf Nachfrage in der Praxis heraus, dass das Rezept gefälscht war.

Eine Woche später sah sie vor der Apotheke einen Mann mit ähnlicher Bekleidung. Bei genauerem Beobachten stellte sich heraus, dass es sich um den vermeintlichen Rezeptfälscher handelte. Vor dem Gebäude sei eine Art Treff, bei dem regelmäßig eine Gruppe aus etwa 20 Personen zusammen komme, sagt sie. „Er war so blöd und kam zurück.“

Die PTA rief daraufhin die Polizei. Die Beamten fuhren zur Apotheke und konnten den Mann festnehmen. Im Anschluss fuhren sie mit ihm zu seiner Wohnung nach Bad Cannstatt. Bei einer Durchsuchung seien Beweismaterialien wie weitere gefälschte Verordnungen gefunden worden, sagt ein Polizeisprecher.

Im Anschluss wurde der Tatverdächtige demnach wieder entlassen. Gegen ihn wurde Anzeige wegen Urkundenfälschung gestellt. „Es kommt hin und wieder vor, dass wir Rezeptfälscher in Apotheken stellen“, so der Sprecher. Angestellte sollten bei Verdacht sofort die Polizei rufen und darauf achten, dass die Betrüger dies nicht bemerkten.

Betrüger bringen gefälschte Rezepte wie im Fall der Rotebühl-Apotheke vor allem am Abend oder am Mittwochnachmittag in die Offizin. Dann sind die Praxen geschlossen und Nachfragen beim Arzt nur schwer möglich. Erkennt die Krankenkasse eine gefälschte Verordnung, wird der Apotheker retaxiert. Deshalb müssen PTA und Approbierte Rezepte sorgfältig prüfen. Rezepte mit Fluninoc (Flunitrazepam) oder Tilidin werden besonders oft gefälscht. Die Täter sind meist Suchtkranke, die mit den falschen Verordnungen in die Apotheken kommen.

Wie bei einer falschen Banknote handelt es sich auch bei gefälschten Rezepten rechtlich gesehen um Urkundenfälschung. Tätern droht laut Strafgesetzbuch (StGB) eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe, in besonders schweren Fällen eine Haftstrafe bis zu zehn Jahren. In den meisten Fällen werden die Betrüger zu Geldstrafen oder Freiheitsstrafen auf Bewährung verurteilt.

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