Starke Schleimhäute, gute Abwehr Cynthia Wegner, 06.12.2022 07:43 Uhr
Im Herbst und Winter spielen Infekte eine große Rolle. Aktuell kommt es durch verringerte Schutzmaßnahmen und ein heruntergefahrenes Immunsystem häufiger zu Atemwegsinfektionen. Die Schleimhäute spielen bei der Ansteckung eine wesentliche Rolle – die Pflege von Mund- und Nasenschleimhaut kann daher zur Abwehr von Krankheitserregern beitragen. Einen Download als Überblick gibt es hier.
In den letzten Jahren haben Schutzmaßnahmen wie das Masketragen und regelmäßiges Desinfizieren der Hände dazu geführt, dass der Körper weniger mit Krankheitserregern in Kontakt gekommen ist. In diesem Winter fallen jedoch viele Schutzmaßnahmen weg. Das Immunsystem ist jedoch etwas „außer Übung“ gekommen. Daher kann der Kontakt mit Viren & Co. leicht zu Infekten führen.
Mund & Nase als Eintrittspforte
Als Eintrittspforte für die Erreger dienen in erster Linie Mund und Nase: Werden Erkältungs-, Grippe- oder Coronaviren eingeatmet oder gelangen sie über die Hände in den Mund oder an die Nase, können sie sich im Körper ausbreiten. Die erste Virusvermehrung findet im Mund-Rachenraum statt – typischerweise kommt es dann zu ersten Symptomen wie einem Kratzen im Hals, Räusperzwang oder Niesreiz.
Besonders leicht haben es die Krankheitserreger, wenn die Schleimhäute trocken sind, wie es im Winter häufig der Fall ist. Denn durch kalte Luft draußen und trockene Heizungsluft in den Innenräumen werden die Schleimhäute strapaziert. Trocknen die schützenden Schleimhäute aus, können sie ihre Schutzfunktion nicht mehr ausüben. Die regelmäßige Pflege der Mund- und Nasenschleimhaut stellt daher einen wichtigen Baustein bei der Abwehr dar – abseits von der Stärkung des Immunsystems.
Was kann die Schleimhäute stärken?
-
Trockene Raumluft verbessern
Um die Raumluft in geschlossenen Räumen schnell zu verbessern, eignet sich Lüften am besten – außerdem wird so die Ansteckungsgefahr verringert. Denn das regelmäßige Stoßlüften unterstützt die Beseitigung von Aerosolen: Nicht nur der Austausch, sondern auch die Luftbewegungen an sich führen dazu, dass Partikel schneller zu Boden sinken und eine potenzielle Infektionsgefahr gesenkt wird.
In geschlossenen Räumen können auch Luftbefeuchter helfen, das Klima zu verbessern. Eine optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Je nach Gerät wird die Feuchtigkeit auf unterschiedliche Art und Weise verteilt. Eine Möglichkeit ist die Verteilung von feinsten Tröpfchen mittels Ultraschall-Vernebler. Hier müssen Anwender vor allem auf eine regelmäßige Reinigung achten. Die Geräte können ansonsten schnell zu Keimschleudern werden.
-
Mundschleimhäute befeuchten: Wasser, Tees & Lutschtabletten
Doch auch die direkte Befeuchtung der Schleimhäute ist wichtig, um einem Austrocknen entgegenzuwirken. Als Grundbaustein dafür dient regelmäßiges und ausreichendes Trinken: Dadurch werden einerseits die Schleimhäute befeuchtet, andererseits stellt ein ausgeglichener Wasserhaushalt des Körpers die Basis für gesunde Schleimhäute dar. Besonders gut geeignet ist Wasser oder lauwarmer Tee. Kalte Getränke können die Schleimhäute zusätzlich reizen.
Eine Alternative zur Befeuchtung sind Lutschtabletten oder Bonbons. Sie sorgen über einen längeren Zeitraum für eine erhöhte Speichelproduktion. Außerdem können die Inhaltsstoffe für zusätzliche Linderung bei ersten Symptomen sorgen. Bewährt hat sich beispielsweise Hyaluronsäure, aber auch pflanzliche Extrakte aus Isländisch Moos, Eibisch oder Spitzwegerich.
-
Nasenschleimhäute befeuchten: NaCl, Meerwasser & Co.
Neben dem Mund spielt auch die Nase als Eintrittspforte eine große Rolle: Hier können befeuchtende Nasensprays auf Basis von Kochsalzlösung oder Meerwasser Linderung bringen. Oft enthalten sie pflegende Zusätze wie Dexpanthenol. Intensiver wirken Nasenöle oder Nasensalben, welche auch über Nacht langanhaltend pflegen.
-
Warmer Dampf gegen trockene Schleimhäute
Besonders wohltuend können in der kalten Jahreszeit auch Inhalationen sein: Der warme Dampf sorgt für Feuchtigkeit, Zusätze wie Kamille, Thymian oder Ectoin können zusätzlich Linderung bringen und auch bei ersten Erkältungssymptomen helfen. Am besten sind spezielle Inhalatoren geeignet, notfalls kann auch auf eine Schüssel mit warmem Wasser und Handtuch zurückgegriffen werden.
-
Krankheitserreger wegspülen
Zur Pflege der Nasenschleimhaut können auch Nasenspülungen sinnvoll sein: Sie entfernen Krankheitserreger und versorgen die Schleimhäute ebenfalls mit Feuchtigkeit. Hierfür sollten isotonische Kochsalzlösungen verwendet werden – reines Wasser oder falsch dosierte Salzlösungen können der Nasenschleimhaut mehr schaden als helfen.