Spurenelemente

Übelkeit durch Eisenpräparate

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Berlin -

Das Spurenelement mit dem größten Anteil im menschlichen Körper ist Eisen. Fehlt es, können Müdigkeit und Blässe auftreten. Eine Therapie kann mit den typischen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Verstopfung einhergehen, dennoch ist sie unerlässlich. Die unerwünschten Wirkungen können mit kleinen Tricks verhindert werden.

Hat der Arzt einen Eisenmangel festgestellt, muss substituiert werden. Zur Verfügung stehen Präparate zur oralen und parenteralen Gabe. Zur „First-line-Therapie“ werden Kapseln und Tabletten empfohlen, es sind jedoch auch flüssige Zubereitungen im Handel. Die Präparate unterscheiden sich in ihrer Eisenverbindung.

Zweiwertiges Eisen (Ferro sanol duodenal, Tardyferon) kann vom Körper besser aufgenommen werden und wird schnell freigesetzt. Es stehen Produkte zur Verfügung, die entweder im Magen oder im Zwölffingerdarm (Duodenum) resorbiert werden. Medikamente mit dreiwertigem Eisen (Ferrum Hausmann Lösung) werden schlechter aufgenommen und setzen den Wirkstoff verzögert frei. Die Resorption erfolgt im gesamten Magen-Darm-Trakt.

Übelkeit und gastrointestinale Beschwerden treten meist ein bis zwei Stunden nach der Einnahme der Medikamente auf nüchternen Magen auf. Die Unverträglichkeit der Präparate stellt ein Problem in der Compliance dar: Patienten neigen dazu, die Therapie vorzeitig abzubrechen – kann es doch Monate dauern, den Eisenspeicher wieder aufzufüllen. Die Therapie sollte drei Monate nach Beseitigung des Mangels fortgesetzt werden.

Die Beschwerden können gelindert werden, wenn die Patienten das Eisenpräparat zum Essen einnehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass „Resorptionsräuber“ wie Calcium oder Magnesium nicht parallel verzehrt werden. Es eignet sich ein Abstand von etwa ein bis zwei Stunden, gleiches gilt für den Genuss von Kaffee und Schwarztee. Patienten sollten ihr Eisenpräparat mit einem Vitamin-C-haltigen Getränk wie Orangensaft einnehmen, um die Resorption zu verbessern.

Bei der Wahl des Eisenpräparats ist auf die Gabe eines Produktes zu achten, das magensaftresistent ist und erst im Duodenum resorbiert wird. Unerwünschte Wirkungen, die den Magen betreffen, können so einfach umgangen werden. An Stelle einer einmaligen Gabe eines Präparates mit 100 mg kann auch auf eine zweimal tägliche Substitution zu je 50 mg umgestiegen werden.

Die Standarddosierung bei Erwachsenen liegt bei 50 bis 100 mg pro Tag. Bei guter Verträglichkeit erfolgt die Einnahme einmal täglich eine halbe Stunde bis Stunde vor oder nach einer Mahlzeit über etwa drei Monate. Eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte ist erforderlich, um das Ziel des normalen Hämoglobin- und Ferretin-Wertes zu belegen. Angestrebt wird ein Ferretin-Wert von 100 µg/l.

Neben der Übelkeit können auch unerwünschte Wirkungen wie Durchfall oder Verstopfung auftreten. Gerade zu Therapiebeginn sind diese Nebenwirkungen möglich. Der Stuhl kann sich aufgrund der Eisenablagerungen schwarz verfärben, Patienten sind in der Beratung darauf hinzuweisen.

Für die parenterale Gabe stehen Eiseninfusionen (Ferrlecit) zur Verfügung, sie können zu allergischen Reaktionen führen und werden nur als „Second-line-Therapie“ eingesetzt. Patienten, die bereits zwei verschiedene orale Eisenpräparate nicht vertragen haben, eine Eisenresorptionsstörung aufweisen oder die Gabe von Tabletten oder Kapseln nicht genügt, können mit einer Eiseninfusion behandelt werden.

Ein Eisenmangel entsteht schleichend, da der Körper auf den Eisenspeicher, das Ferretin zurückgreift. Ist das Depot aufgebraucht, ist die Blutbildung beeinflusst und Symptome wie körperliche und geistige Erschöpfung können auftreten. Der Hämoglobin-Wert sinkt erst, wenn der Eisenspeicher aufgebraucht ist. Der Körper ist auf die regelmäßige Zufuhr des Spurenelementes über die Nahrung angewiesen, um nicht in einen Mangel zu geraten.

Eisen ist Bestandteil des Blutfarbstoffes Hämoglobin, der den Erythrozyten seine Farbe verleiht und das sauerstoffreiche Blut zu den Zellen transportiert. Eisen ist ebenfalls an vielen Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper beteiligt.

Der Speicher in Form von Ferretin und Hämosiderin befindet sich in der Leber. Über Transferrin, ein Transportprotein, wird Eisen im Blutplasma transportiert. Die Sauerstoffspeicher der Muskeln, das Myoglobin, ist ebenso an Eisen gebunden.

Grenzwerte für den HB-Wert sind: 13 g/dl für Männer und 12 g/dl für Frauen. Ein Mangel an Serum-Ferretin liegt vor, wenn die Werte unter 30 µg/l bei Männern und unter 15 µg/l bei Frauen sinken. Besonders betroffen von einem Eisenmangel sind zum Beispiel Vegetarier, Frauen aufgrund der Periode und Patienten mit Helicobacter pylori.

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