PTA-Schule Solingen in Gefahr Maria Hendrischke, 12.10.2016 12:51 Uhr
Mehrere PTA-Schulen in Nordrhein-Westfalen sind von der Schließung bedroht. Das Institut in Solingen reiht sich nun ein: Nachdem das Land ihre Mittel für die Schule gekürzt hat, will nun auch die Stadt ihren freiwilligen Zuschuss senken. Die Kosten sollten auf die PTA-Schüler umgelagert werden.
Das Schulgeld für die PTA-Ausbildung am 1969 gegründeten „Walter-Bremer-Institut“ liegt bereits bei monatlich 340 Euro. Nachdem die Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalens in Höhe von etwa 90.000 Euro weggefallen sind, wurde der Beitrag für Schüler erhöht – so wie etwa auch in Bonn und Köln.
Ungefähr 250.000 Euro würden von den Schülern zur Ausbildungsfinanzierung beigesteuert, schreibt das Bürgerbeteiligungsportal „Solingen redet mit“. Das Institut hat 120 Ausbildungsplätze. Die Apothekerkammer Rheinland beteiligt sich mit etwa 27.000 Euro an den Kosten. Die Stadt ist Schulträger und steuerte 2013 etwa 200.000 Euro zu – als freiwillige Zahlung. Diese soll nun Schritt für Schritt gekürzt werden; die Maßnahme wurde bereits von Rat beschlossen. Sollten allerdings andere Möglichkeiten gefunden werden, um die gleiche Summe einzusparen, kann der Entscheid zurückgenommen werden.
Im Bürgerbeteiligungsportal kann über die geplante Kürzung der Mittel abgestimmt werden. Die Frist läuft noch bis zum Ende der nächsten Woche. PTA-Schüler und Eltern der Auszubildenden wehren sich gegen die Pläne: Aus ihrer Sicht werde so am falschen Ende gespart, da weniger Personen sich so die Ausbildung leisten können.
In einem Kommentar unter der Abstimmung wird vorgerechnet, dass die 120 PTA-Schüler mit dem erhöhten Schulgeld mittlerweile jährlich mehr als 400.000 Euro zur Finanzierung beitragen würden. Zudem seien zum Schulstart im Herbst 2015 neue Dozenten eingestellt worden, was die Ausgaben reduziert habe.
Zwei Kommentatoren fragen, warum sich die Apothekerkammer nicht mit einem höheren Beitrag an den Kosten beteiligt. Immerhin würden PTA gesucht; die „interessierte Branche“ sollte daher mehr zur Ausbildung beitragen. Die Duisburger PTA-Schule haben drei regionale Apothekerverbände tatsächlich vollständig übernommen.
Das soll aber keine Dauerlösung sein: Das Ziel sei weiterhin, die Ausbildung an Berufskollegs zu verlagern, betont Dr. Stephan Derix, Geschäftsführer der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR). Damit wäre die duale Ausbildung für die Schüler kostenlos und sie würden die Fachhochschulreife erreichen.