Apothekensterben hält an

Sorge bei PTA: Überlebt die eigene Apotheke?

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Berlin -

Die Zahl der Apotheken sinkt weiter – eine Kehrtwende ist nicht in Sicht. Auch die Apothekenteams machen sich keine Illusionen – nicht wenige Angestellte treibt die Sorge um, dass es auch ihren Arbeitgeber treffen könnte, wie die aktuelle aposcope-Marktanalyse „Vor-Ort-Apotheken in Deutschland – Status Quo und Perspektiven 2022“ zeigt.

Laut Befragung gehen fast drei Viertel der Apothekenteams davon aus, dass die Zahl der Apotheken in diesem Jahr weiter sinken wird (73 Prozent). Unter den Inhaber:innen sind es 85 Prozent, unter allen Approbierten 83 Prozent. Unter den PTA gehen 64 Prozent von einem rückläufigen Trend aus. Auf der anderen Seite erwarten nur 4 Prozent der Apotheker:innen und 9 Prozent der PTA, dass die Zahl wieder steigen wird. 12 beziehungsweise 24 Prozent sind der Meinung, dass die Zahl unverändert bleibt.

Schließt die eigene Apotheke?

Dass ihr eigener Arbeitsplatz betroffen sein könnte, fürchten deutlich weniger Befragte: 88 Prozent der Inhaber:innen, 84 Prozent der angestellten Apotheker:innen und 79 Prozent der PTA gehen nicht davon aus, dass ihre Apotheke in den nächsten zwei Jahren schließen wird.

Allerdings halten es 5 Prozent der Approbierten und sogar 9 Prozent der PTA für eher wahrscheinlich, dass es so kommt. Selbst unter den Inhaber:innen geben 6 Prozent eine solche Prognose zum eigenen Betrieb ab. 2 Prozent haben sogar schon fest geplant, dass sie ihre Apotheke in den nächsten zwei Jahren schließen werden, während immerhin 11 Prozent eine Filiale eröffnen wollen.

Freiwahl bleibt Sorgenkind

Betriebswirtschaftlich sind die Apotheken nach eigenen Angaben gut durch die Krise gekommen: 67 Prozent der Inhaber:innen gaben an, dass 2021 aus wirtschaftlicher Sicht ein gutes Jahr war. Unter allen Befragten liegt der Wert bei 59 Prozent. Neben dem Rx-Bereich wird auch das OTC-Geschäft – nach dem Einbruch im vorangegangenen Jahr – tendenziell positiv gesehen, während in Sachen Freiwahl noch gemischte Gefühle herrschen.

Was aber auffällt: Die Zahl der Beschäftigten ist zwar in etwa jeder zweiten Apotheke unverändert geblieben (54 Prozent), darüber hinaus ist die Zahl aber laut 28 Prozent der Befragten gesunken und nur laut 16 Prozent gestiegen. Der Mangel an pharmazeutischen Arbeitskräften wird daher auch von 48 Prozent der Befragten als Geschäftshemmnis gesehen, nur übertroffen von Lieferengpässen (71 Prozent) und Bürokratie (51 Prozent) und gefolgt von Abwanderung von Kundschaft in den Versandhandel (35 Prozent) und den coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen in der Apotheke (33 Prozent).

Personalmangel bleibt Thema

Für 2022 geht jede:r zweite Befragte von einer in etwa gleich bleibenden Geschäftslage aus, während jede:r vierte mit einer Verbesserung und 11 Prozent mit einer Verschlechterung rechnen. Unter den Inhaber:innen liegt die Sorge diesbezüglich mit 32 Prozent ungleich höher als bei den Angestellten. Bei der Anzahl der Beschäftigten sehen 61 Prozent aller Befragten keine Veränderung, je 17 Prozent rechnen mit einer Zu- oder einer Abnahme. Der Fachkräftemangel ist daher für 48 Prozent der Befragten auch 2022 eines der wichtigsten Themen, neben E-Rezept (53 Prozent), Corona (47 Prozent) und der Kundengewinnung und -bindung (41 Prozent).

Für die aposcope-Marktanalyse „Vor-Ort-Apotheken in Deutschland – Status Quo und Perspektiven 2022“ wurden vom 27. Dezember bis 3. Januar insgesamt 510 verifizierte Apotheker:innen und PTA befragt. Weitere Themen sind Hersteller, Großhandel sowie Warenwirtschaftsanbieter und Rechenzentren sowie Digitalisierung und E-Rezept.

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