Sonnencremes

Fünf Tipps zum Sonnenschutz Dr. Kerstin Neumann, 22.03.2016 12:04 Uhr

Berlin - 

Der Frühling hat sowohl kalendarisch als auch meteorologisch begonnen. Die Sonne zeigt sich wieder öfter. Viele Kunden verbringen die Osterferien am Strand oder auf der Skipiste. Damit wird das Thema Sonnenschutz wieder stärker in der Beratung nachgefragt. Gerade angesichts der noch kühleren Temperaturen wird die Kraft der Strahlen unterschätzt: Weißer Schnee oder Wasser können die UV-Strahlung reflektieren und die Belastung um bis zu 85 Prozent verstärken. Auch Schatten schützt nicht immer.

Tipp eins: Hauttypen kennen. Im Grunde weiß es jeder: Helle Haut verträgt weniger Sonne. Für eine gute Beratung sollte man die vier Hauttypen unterscheiden und die richtige Empfehlung geben können. Typ eins, der keltische Typ, hat typischerweise sehr helle Haut, Sommersprossen und blonde oder rote Haare. Er braucht permanent einen hohen Sonnenschutz. Typ zwei, der nordische Typ mit blonden Haaren und heller Haut, kann in der Regel bis zu 20 Minuten ohne Schutz in der Sonne bleiben. Der Mischtyp, der meist braune Haare und etwas dunklere Haut hat, kann sich bis zu 30 Minuten gefahrlos in der Sonne aufhalten. Der mediterrane Typ: Für Menschen mit dunkelbraunen oder schwarzen Haaren und bräunlicher Haut besteht für etwa 45 Minuten in der Sonne ein geringes Risiko.

Tipp zwei: Lichtschutzfaktor ist nicht alles. Je nach Hauttyp und geplanter Expositionszeit muss der Lichtschutzfaktor (LSF) richtig gewählt werden. Dabei sind sehr hohe Kennzahlen leicht irreführend: Durch einen LSF von 20 werden bereits 95 Prozent aller UVB-Strahlen absorbiert, mit LSF 50 sind es mit 98 Prozent nur unwesentlich mehr. Auch wenn die hohen Zahlen ein größeres Gefühl der Sicherheit vermitteln, ist für die gesunde Haut ein LSF von 30 ausreichend.

Nicht vergessen werden darf bei der Wahl des richtigen Produktes, dass der LSF nur etwas über das Sonnenbrand-Risiko aussagt, welches durch die UVB-Strahlung ausgelöst wird. Die UVA-Strahlung kann jedoch in tiefere Hautschichten eindringen und wird nicht nur für Allergien, sondern vor allem für die Entstehung von Hautkrebs mit verantwortlich gemacht. Es muss daher immer darauf geachtet werden, dass die Sonnencreme auch einen ausreichenden Schutz gegen UVA-Strahlung aufweist. Die in der Apotheke erhältlichen Sonnencremes enthalten in der Regel UV-Filter, die chemisch oder physikalisch beide Arten der Strahlung abwehren können.

Tipp drei: Rechtzeitig eincremen. Die Faustregel, 30 Minuten vor Beginn des Sonnenbades die Creme aufzutragen, wird leider häufig nicht eingehalten. Daher ist es wichtig, den Kunden noch einmal ausdrücklich darauf hinzuweisen. Besonders für empfindliche Kinderhaut ist das rechtzeitige Eincremen essentiell – schon die ersten Minuten in der prallen Sonne ohne Sonnenschutz können der Haut schaden. Übrigens: mehrfaches Eincremen am Tag ist zwar wichtig, um den Verlust der Sonnencreme durch Schweiß, Wasser oder Handtücher auszugleichen. Die Schutzzeit wird dadurch allerdings nicht verlängert.

Tipp vier: Irrglaube Sunblocker. Wichtig für besonders enthusiastische Sonnenanbeter: Einen vollständigen UV-Schutz gibt es nicht. Auch mit dem höchsten LSF ist die Zeit, in der die Haut die Sonneneinstrahlung ohne Schaden toleriert, begrenzt. Der Begriff „Sunblocker“ ist daher auch Sicht von Fachleuten falsch und sollte vermieden werden. Wer sich allzu lange in die Sonne legt, kann auch trotz LSF 50 schmerzhafte Überraschungen erleben – insbesondere dann, wenn die Haut noch nicht vorgebräunt ist.

Tipp fünf: Sonnenbrand richtig versorgen. Wen es trotzdem erwischt hat, der sollte rasch Gegenmaßnahmen ergreifen. Die wichtigste Maßnahme: Weitere Sonneneinstrahlung unbedingt vermeiden! Lange, luftdurchlässige Kleidung und ein Hut helfen. Anschließend kann versucht werden, durch Kühlung die Beschwerden zu lindern. Coolpacks oder Eis sind nicht geeignet, feuchte Umschläge oder kühlende Gele helfen besser. Zur Regeneration der Haut eignen sich am besten feuchtigkeitsspendende Lotionen. Dexpanthenol-haltige Dermatika aus der Apotheke können den Heilungsprozess der Haut beschleunigen.