Juckreiz, Pickel, Rötung

Sonnenallergie: Ungefährlich aber störend Sandra Piontek, 27.06.2024 09:37 Uhr

Einige Menschen reagieren auf Sonneneinstrahlung allergisch. Foto: sablinstanislav-adobestock.com
Berlin - 

Eine Sonnenallergie ist in der Regel ungefährlich, kann aber sehr unangenehm sein und heilt schnell wieder ab. Die Reaktion wird durch UV-Strahlen ausgelöst, aber auch andere Faktoren wie bestimmte Medikamente, Hautprodukte oder Chemikalien können dazu beitragen. Ein Überblick.

Sonnenallergie stellt ein Sammelbegriff für drei verschiedene Arten der Hautreaktion dar. Unterschieden werden:

Polymorphe Lichtdermatose (PLD)

Diese ist die häufigste Hautkrankheit, die durch Sonne ausgelöst wird. Sie tritt vor allem in den Frühlings- und Frühsommermonaten auf. Symptome heilen oft spontan nach einigen Wochen ab, sobald sich die Haut an die Sonne gewöhnt hat. Durch Einnahme hoher Dosen Calcium kann die Reaktion reduziert werden. Auch Omega-3-Fettsäuren sollen die Schwere dieser Form mildern.

Mallorca-Akne

Die photoallergische Reaktion tritt verzögert nach dem Sonnenbaden in Kombination mit Sonnenschutzmitteln und anderen Kosmetika auf. Werden Emulgatoren durch fettfreie Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Lichtschutzfaktor gemieden kann die reaktion abgeschwächt werden. Zudem können auch After-Sun-Produkte hilfreich sein. Achtung: Auf weitere Sonnenbestrahlung sollte unbedingt verzichtet werden.

Phototoxische Reaktion

Diese kann unmittelbar nach der Sonnenexposition auftreten und wird unter anderem von Medikamenten ausgelöst. Dazu zählen beispielsweise:

  • Antibiotika, wie Ciprofloxacin, Doxycyclin, Levofloxacin
  • Diuretika, wie Hydrochlorothiazid, Furosemid, Triamteren
  • Antiarrhythmika, wie Amiodaron, Captopril, Enalapril
  • Nichtsteroidale Antiphlogistika, wie Celecoxib, Naproxen, Ketoprofen
  • Antihistaminka, wie Cetirizin, Loratadin, Diphenhydramin

Hormone, Zytostatika und Cholesterinsenker zählen ebenfalls zu den Kandidaten, die mit einer Empfindlichkeit gegenüber UV-Licht assoziiert werden.

Welche Symptome gibt es?

Die Reaktionen können von Person zu Person variieren, sind aber auf nicht sonnengewöhnter Haut in der Regel ausgeprägter.

  • Rote, juckende Hautausschläge an exponierten Körperstellen: Gesicht, Arme, Nacken, Dekolleté.
  • Körperstellen können leicht geschwollen sein und sich warm anfühlen
  • Bildung von Bläschen, Quaddeln oder Pickeln bilden
  • Haut kann bei Berührung brennen oder schmerzen

Was hilft bei Sonnenallergie?

Betroffene können eine Sonnenallergie symptomatisch in der Selbstmedikation behandeln. In der Apotheke stehen hierfür Hydrocortison-Präparate mit 0,25 Prozent oder 0,5 Prozent Wirkstoff zur Verfügung. Diese wirken analgetisch, juckreizstillend und antiphlogistisch.

Der Juckreiz kann auch durch Unterdrückung der Histaminwirkung gemildert werden. H1-Antihistaminika, beispielsweise mit Dimetinden oder Bamipin, zur lokalen Anwendung gibt es freiverkäuflich in Form von kühlenden Gelen. Bei stärkeren Erscheinungen können Antihistaminika zur oralen Verwendung (z.B. Cetirizin oder Loratadin) empfohlen werden. Lokalanästhetika bilden eine weitere Variante, Schmerzen und Juckreiz bei einer Sonnenallergie zu behandeln. Polidicanol sowie Lidocain in Gelen und Lotionen können Abhilfe schaffen.