Das Kölner Start-Up Silkmask hat eine Maske für all diejenigen auf den Markt gebracht, die mit den DIY-Stoffmasken und OP-Modellen nicht zurechtkommen. Die Maske besteht zu 100 Prozent aus Seide. Das Gewicht pro Stück: Nur 4 Gramm. Das Unternehmen verspricht eine unschlagbare Atemqualität und wirbt mit dem Motto „Nur nichts ist angenehmer“. Der Vertrieb soll über die Apotheken laufen. Denn um alle Vorteile des Produktes zu kennen, sollte es dem Kunden erklärt werden, so Unternehmensgründerin Laura Atrtschi.
Seide gilt als hochwertiges Gewebe. Es hat zahlreiche positive Eigenschaften. Das aus den Kokons von Seidenspinnern gewonnene Gewebe kühlt im Sommer und wärmt in der kalten Jahreszeit. Seide kann bis zu 30 Prozent Wasser aufnehmen, ohne dass sich das Material feucht anfühlt. Auch Allergiker wissen um die Eigenschaften des natürlichen Materials: Durch die Doppelstruktur gilt Seide als Spitzenreiter unter den hypoallergenen Stoffen. Und Seide ist stabil – ein Faden ist stärker als der Gegenwert in Stahl.
Alle diese Punkte haben das Köllner Start-Up Silkmask davon überzeugt, dass sie durch die Verwendung von Seide eine Maske für all diejenigen erschaffen können, die mit den handelsüblichen Modellen nicht zurecht kommen. Dazu zählen sie nicht nur Menschen mit chronischem Lungenleiden und empfindlicher Haut. Die Silkmask sei auch optimal für all diejenigen geeignet, die täglich mehrere Stunden maskiert arbeiten müssen. Für Kellner & Co. würde die Masken einen deutlichen Anstieg des Tragekomforts darstellen.
Nicht zuletzt dadurch, dass die Maske individuell gebunden werden kann. An jeder Seite befinden sich mehrere Ösen, sodass der Träger selbst entscheiden kann, welche Art und Weise für ihn am angenehmsten ist. Reiben an den Ohren oder Druck auf den Wangenknochen würde aufgrund der Individualisierbarkeit ausbleiben. Neben der 24-Punktbefestigung weist das Modell auch einen 3D-Multi-Ergonomie-Nasenbügel auf. Durch die verschiedenen Einstellmöglichkeiten hätten Brillenträger endgültig kein Problem mehr mit beschlagenen Gläsern, so das Unternehmen. Und damit auch alle von den vielen Vorteilen des Produktes profitieren können, setzt das Unternehmen auf die Kompetenz der Apotheken. Um Anwendungsfehler zu vermeiden, wünscht sich Atrtschi den Verkauf mit Beratung. Aktuell werden die Masken noch primär in Köln und Umgebung in Apotheken verkauft, ab nächster Woche dann bundesweit. Atrtschi verschickt in den kommenden Tagen Infomaterial und Preislisten an über 12.000 Apotheken.
Seide sei mit der beste Filter unter den normalen Geweben, denn Seide ist so engmaschig, dass die meisten Pollen ab einer Größe von 10 µm nicht hindurchtreten können. Durch die natürlich enthaltenen Proteine sei es laut der Geründerin kaum möglich, dass sich ein Keimmilieu bilden könnte. Das natürliche Gewebe ist zudem schmutzabweisend. Apotheken sollen die Kunden darauf hinweisen, dass die Maske bei leichten Verschmutzungen einfach per Hand mit pH-neutraler Handseife gewaschen werden können. Die Masken werden in zwei unterschiedlichen Modellen angeboten: Einmal als 4 Gramm schwere einlagige Version und einmal als Maske mit Einschubfach für einen Aktivkohlefilter. Diese Maske ist mit 6 Gramm immer noch sehr leicht. Die entsprechenden Filter können bei Interesse direkt mit geordert werden. Auch eine Kinderversion ist verfügbar. Interessierte Apotheken können ein Starterset mit Verkaufsdisplay und Poster ordern. Ab Samstag geht auch eine spezielle Händlerseite online, erzählt die Gründerin.
Seide kann im Schongang bei maximal 30 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden, jedoch ohne Schleudergang. Die Trocknung sollte weder im Trockner noch auf der Heizung, noch im direkten Sonnenlicht erfolgen. Ein Problem von Seide: Sie kann sich nach dem Trocknen elektrostatisch aufladen. Abhilfe schafft man, indem man mit der feuchten Hand drüber streicht. Und zeigt das Material nach einiger Zeit einen stumpfen Effekt, kommt Essig ins Spiel. Ein kleiner Schuss mit ins Wasser, und die Fasern glänzen wieder. Denn bei Seide handelt es sich um Proteine, die durch alkalische Substanzen wie Seife geschädigt werden können.
Nach nur wenigen Tagen Arbeit mit Mund-Nasen-Schutz können sich erste Pickel unter der Maske bemerkbar machen. Personen, die zuvor bereits eine zu Unreinheiten neigende Haut hatten, verzeichnen beim längeren Arbeiten mit Maske eine Verschlechterung des Hautbildes. Auch eigentlich unproblematische Haut kann durch das neue Klima Pickelchen und Rötungen ausbilden. Wie auch bei Aknehaut gilt: Der Verzicht auf Make-Up beruhigt die Haut. Die Pigmente können zusammen mit der dauerhaft feucht-warmen Luft zu Unreinheiten führen. Besser: Concealer unter die Augen und nur Lidschatten und Wimperntusche verwenden – der Rest des Gesichtes bleibt ja eh im Verborgenen. Die Anwendung von Antipickel-Creme & Co. irritiert die Haut noch mehr – Finger weg. Haftet doch einmal Make-Up an der Maske so könnten oberflächliche Verunreinigungen häufig allein durch Wasser abgetragen werden, so Atrtschi.
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