Neun PTA in der Klinikapotheke Carolin Bauer, 24.08.2016 11:28 Uhr
Exkursionen gehören zur PTA-Ausbildung dazu. Die Berufsfachschule des Deutschen-Erwachsenen-Bildungswerks (DEB) im fränkischen Schweinfurt besucht regelmäßig die Klinikapotheke des Leopoldina-Krankenhauses. Chefapotheker Dr. Andreas Troll hat in diesem Jahr neun Schülerinnen die Sterilherstellung vorgestellt.
Bei dem Ausflug sollen sich die künftigen Fachkräfte über die Aufgaben von PTA in einer Krankenhausapotheke informieren. „Die sterilen Herstellungsbereiche sind beispielsweise neu“, so Troll. Die Schülerinnen würden diese in der Regel nicht aus der Vor-Ort-Apotheke kennen.
Spannend sei auch das Lager, das deutlich größere Mengen als öffentliche Apotheken beinhalte, so Troll. Den Schülern würden auch weitere kliniktypische Arbeitsabläufe wie die Dokumentation von Blutpräparaten vorgestellt. Statt mit Kunden haben PTA im Krankenhaus vor allem mit Ärzten und Krankenschwestern Kontakt, um die medikamentöse Therapie der Patienten zu besprechen. Zweimal pro Jahr finden Stationsbegehungen statt.
Die Apotheke befindet sich seit den 1980er Jahren direkt im Krankenhaus. Dort sind etwa 15 Mitarbeiter beschäftigt. 2013 wurden rund 370.000 Euro in die Sterilherstellung wie neue Schleusenbereiche investiert. Jährlich werden im Leopoldina rund 10.000 parenterale Zubereitungen hergestellt.
Die Ausflüge werden laut Schulleiterin Marlis Miosga auch nach den Interessen der Schüler ausgesucht. Regelmäßig besucht wird etwa das Familienunternehmen Heinrich Klenk mit Sitz in Schwebheim, das Kräuter und Gewürze für Apotheken und Industrie anbietet.
Auch das Labor L+S mit Sitz in Bad Bocklet, das für die Pharma-, Medizinprodukte-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie Prüfungen durchführt, sowie botanische Gärten werden häufig besucht. Pharmazeutische Hersteller gebe es in der Region eher wenige, so Miosga. Deshalb gehe die Mehrheit der ausgebildeten PTA nach der Abschlussprüfung in Apotheken.
Das DEB bietet in Bayern noch in Bamberg eine PTA-Schule an. Ein weiterer Ausbilder im Freistaat ist der Verein zur Unterhaltung der pharmazeutisch-technischen Lehranstalten, der von Verband und Kammer unterstützt wird. Aktuell werden dort sechs Schulen in Augsburg, Kulmbach, München, Nürnberg, Passau und Würzburg gefördert. Die Forderung nach einer staatlichen Schule in Weiden in der Oberpfalz wurde vom Landratsamt abgewiesen.