Schweinfurt

Erstmals kein neuer PTA-Jahrgang

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Berlin -

PTA-Schulen sorgen sich um Nachwuchs. Mehrere Lehranstalten mussten angesichts rückläufiger Schülerzahlen bereits schließen. Im unterfränkischen Schweinfurt kommt erstmals keine Klasse zusammen. Der Träger, das Deutsche Erwachsenen-Bildungswerk (DEB), will den Standort aber noch nicht aufgeben.

Das DEB in Schweinfurt wird in diesem Herbst erstmals seit fünf Jahren keine Klasse mit PTA-Schülern im ersten Ausbildungsjahr haben. Leider habe es nicht genug Anmeldungen gegeben, sagt Schulleiterin Marlis Miosga. Am 13. September würden lediglich zehn Schülerinnen in das zweite Ausbildungsjahr starten.

Die PTA-Ausbildung in Schweinfurt steht laut Miosga aber nicht in Frage. „Es wird weitergehen“, sagt sie. Grund für das ausbleibende Interesse an der pharmazeutischen Ausbildung sei ein geburtenschwacher Jahrgang. Zudem wüssten viele Jugendliche nicht genau, was sie nach der Schule machen sollten und gingen auf weiterführende Schulen. Diesen Trend habe das Berufsinformationszentrum (BIZ) der Arbeitsagentur auch für andere Ausbildungsstätten bestätigt.

Das DEB in Schweinfurt wurde im September 2011 eröffnet und bildet ausschließlich PTA aus. An anderen Einrichtungen werden zudem beispielsweise auch Physiotherapeuten, Krankenpflegehelfer und Diätassistenten ausgebildet. Die PTA-Ausbildung wird vom DEB auch in Lörrach, Ulm und Bamberg angeboten.

Auch andere PTA-Schulen haben Nachwuchssorgen. Die Mindener PTA-Schule etwa musste 2012 wegen finanzieller Schwierigkeiten schließen – der Standort in Nordrhein-Westfalen konnte nicht mit stärker geförderten privaten PTA-Fachschulen in Niedersachsen mithalten. Auch die Dr. von Morgenstern Schule in Magdeburg gab angesichts sinkender Schülerzahlen 2012 auf.

In Kassel wurde die Lehranstalt nach einem langen Ringen gerettet. In Frankfurt zahlt der Apothekerverband, um die Durchführung des Jahrgangs 2016/2018 sicherzustellen. In anderen Regionen gibt es sogar Bedarf für mehr Lehranstalten: Die Bernd-Blindow-Schulen (BBS) öffnen im Oktober eine zweite PTA-Schule.

Insgesamt sind die rückgängigen Schülerzahlen auch in Apotheken zu spüren: Die Zahl der PTA-Praktikanten in der Offizin geht zurück: Waren 2009 noch 2645 Schüler in Apotheken beschäftigt, waren es 2014 laut ABDA nur noch 2365. Nicht nur in PTA-Schulen fehlte es an Interessierten.

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