Apothekennachwuchs

Schülerpraktikum in der „Verkaufstheke“ Cynthia Möthrath, 05.03.2018 15:06 Uhr

Berlin - 

Apothekenpersonal wird händeringend gesucht, denn der Nachwuchs fehlt. Kaum ein Schüler interessiert sich für die Apothekenwelt, viele wissen jedoch auch gar nicht, welche speziellen Berufe es in Apotheken gibt. Neben den im Einzelhandel üblichen schlechten Arbeitszeiten und einem lediglich durchschnittlichen Verdienst, bietet die Apotheke auf der anderen Seite viele positive Eigenschaften, die den Schülerpraktikanten nahegelegt und gezeigt werden sollten. Denn nur, wenn die Praktikanten auch die gesamte Apothekenwelt gezeigt bekommen, können sie sich für den Beruf der PTA oder PKA begeistern und die Apotheken ihren Nachwuchs sichern.

Viele Schülerpraktikanten sehen während ihres Praktikums klischeehaft leider nicht viel mehr als den Kopierer und den Kaffeeautomaten. Dabei bietet die Apotheke viel mehr Eindrücke. Wichtig ist, die Praktikanten von Anfang an in die verschiedenen Apothekenberufe und ihre Aufgaben einzuweisen. So bekommen sie einen Eindruck von der Struktur innerhalb der Apotheke.

Neben den üblichen Hilfstätigkeiten wie Zeitungen, Ware und Proben auffüllen, sollten Praktikanten auch die Möglichkeit haben, das Labor kennenzulernen. Recht schnell wird dann klar, dass in einer Apotheke mehr zu tun ist, als von außen erkennbar. Neben der Herstellung von Rezepturen können sie auch die Prüfung von Ausgangsstoffen begleiten. Auch hier können den Schülern die Zusammenhänge von Ausgangsstoffprüfung und Rezeptur vermittelt und erklärt werden. Natürlich kommt es auch immer darauf an, wieviel Interesse der Praktikant zeigt.

Je nach Alter des Praktikanten müssen unbedingt die gesetzlich vorgeschriebenen Arbeits- und Pausenzeiten eingehalten werden. Schüler unter 15 Jahren dürfen maximal sieben Stunden pro Tag arbeiten, Schüler über 15 Jahren höchstens acht Stunden. Nach 4,5 Stunden muss eine dreißigminütige Pause erfolgen. Bei mehr als sechs Stunden Arbeit sogar eine sechzigminütige.

Kleinere Botengänge zu Kunden oder Arztpraxen gehören natürlich in der Regel auch dazu und zeigen wie eng die Zusammenarbeit zwischen Praxen, Apotheken und Kunden ist.

Wichtig ist natürlich immer, dass die Schüler Fragen stellen dürfen und sich das Team auch die nötige Zeit für den potentiellen Nachwuchs nimmt. Idealerweise nimmt sich ein Mitarbeiter der Sache explizit an und fühlt sich dann für den Praktikanten verantwortlich. So ist immer ein Ansprechpartner vorhanden, sowohl für den Praktikanten, als auch für den betreuenden Lehrer, der meist im Verlauf des Praktikums in den Betrieb kommt.

Ziel des Praktikums sollte sein, dem Schüler die vielen Facetten des Apothekenalltags zu zeigen und ihm zu vermitteln, dass die Apotheke viel mehr bietet und darstellt als eine einfache „Verkaufstheke“.