Scharlach gehört zu den typischen Kinderkrankheiten. Eine Schutzimpfung gibt es nicht – daher können sich auch Erwachsene anstecken. Die Symptome sind meist recht eindeutig, sodass die Diagnose schnell gestellt ist. Vor allem in der Kindergarten- und Schulzeit kommt die bakterielle Infektion häufig vor. Eine Übersicht zum Download gibt es hier.
Die meisten Scharlach-Erkrankungen treten bei Fünf- bis Zwölfjährigen auf. Pro Jahr bekommen etwa 5 von 1000 Kindern Scharlach. Daher sind vor allem Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten betroffen. Viele Eltern finden aktuell wieder entsprechende Hinweise auf einen Ausbruch der Erkrankung.
Auslöser sind Bakterien der Art „Streptococcus pyogenes“ – häufig werden sie auch als A-Streptokokken bezeichnet. Die Scharlach-auslösenden Stämme produzieren Toxine, die zu den typischen Symptomen führen: Die Kinder klagen über starke Halsschmerzen, die meist von Schluckbeschwerden und einem unangenehmen Geruch aus dem Hals begleitet werden. Die Zunge färbt sich dabei oft tiefrot und bekommt kleine Bläschen – die Rede ist daher auch von der „Himbeerzunge“.
Die typischen Hautausschläge entstehen meist jedoch erst nach einigen Tagen. Die roten Punkte jucken kaum – meist breitet sich der Ausschlag von der Körpermitte zu Händen und Füßen aus. Nach rund einer Woche beginn sich die Haut zu schälen. Davon sind vor allem die Hände und Fußsohlen betroffen.
Achtung: Es gibt weder eine Impfung noch einen Immunschutz nach durchgestandener Infektion. Denn die verschiedenen Stämme produzieren unterschiedliche Toxine, wodurch die Erkrankung immer wieder auftreten kann.
Personen, die sich mit Scharlach infiziert haben, dürfen keine Gesundheitseinrichtungen besuchen. Kinder dürfen also weder Kita noch Schule besuchen. Erwachsene dürfen zudem keine Tätigkeiten ausüben, bei denen sie Kontakt zu anderen Personen haben: Dazu zählen beispielsweise Lehrtätigkeiten, Erziehungsaufgaben oder die Pflege von Menschen.
Behandelt wird die bakterielle Infektion in der Regel mit Antibiotika. Meist wird Penicillin verordnet, um die Streptokokken abzutöten. Nach zwei Tagen Einnahme gelten Erkrankte als nicht mehr ansteckend. Die Symptome klingen durch die Antibiose recht schnell ab. Zusätzlich können Schmerzmittel oder fiebersenkende Substanzen wie Paracetamol oder Ibuprofen verabreicht werden. Gegen Halsschmerzen helfen zudem Gurgellösungen, Halstabletten und Bonbons, Rachensprays oder Hausmittel wie Halswickel.
Auch wenn Scharlach als klassische Kinderkrankheit gilt, können sich Erwachsene anstecken. Die Symptome ähneln denen einer Infektion bei Kindern:
Oft sind bei Erwachsenen die Symptome insgesamt etwas schwächer ausgeprägt. Doch auch bei ihnen kann es zu Komplikationen wie Entzündungen des Mittelohres, der Nebenhöhlen und der Lunge kommen. Selten treten auch Spätfolgen wie akutes rheumatisches Fieber mit Entzündungen der großen Gelenke, des Herzmuskels, des Herzbeutels oder der Herzklappen, sowie Entzündungen der Nieren auf. Hierbei können bleibende Schäden entstehen. Wichtig ist daher, die Antibiotika-Therapie nicht vorzeitig abzubrechen, um Komplikationen zu vermeiden.
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