Unterstützende symptomatische Behandlung

Scharlach: Was hilft, wenn Antibiotika fehlen?

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Berlin -

In vielen Schulen und Kitas werden aktuell vermehrt Fälle von Scharlach gemeldet. Die Knappheit von Antibiotika macht die Therapie jedoch häufig schwierig und bereitet Eltern große Sorgen. Um rein symptomatisch die starken Halsschmerzen zu lindern, können auch andere Medikamente und Hausmittel in Frage kommen.

Typisch für Scharlach sind neben Himbeerzunge und rasch ansteigendem Fieber vor allem die starken Halsschmerzen, die für Betroffene besonders unangenehm sind. Ausgelöst wird die Erkrankung durch A-Streptokokken. Das heißt für die Therapie sind in der Regel Antibiotika notwendig. Doch vor allem bei den eingesetzten Penicillinen gibt es derzeit massive Lieferschwierigkeiten – nicht selten kommt es bei der Versorgung daher zu Problemen.

Was kann besorgten Eltern empfohlen werden?

Vor allem für die Kleinsten sind die Beschwerden sehr unangenehm. Hinzu kommt, dass Halsschmerzen je nach Alter des Kindes nur schwer als solche herauszustellen sind. Meist gehen sie beim Scharlach jedoch mit einer starken Rötung von Hals und Rachen einher, außerdem kommt es zu einem starken Geruch aus dem Mund. Um die Schmerzen zu lindern, können verschiedene Arzneimittel symptomatisch unterstützend helfen: Neben Schmerzmitteln wie Ibuprofen und Paracetamol in Form von Saft oder Zäpfchen, kommen bei älteren Kindern auch Schmelztabletten oder normale Tabletten in Frage.

Auch Halsschmerztabletten mit schmerzstillenden, entzündungshemmenden oder lokalanästhetischen Wirkstoffen können helfen. Allerdings befinden sich auch hier große Lücken in der Sichtwahl. Es muss also geschaut werden, welches Präparat grade für den Akutfall vorhanden ist. Außerdem müssen die Altersbeschränkungen beachtet werden. Viele Halsschmerztabletten sind erst ab einem Alter von 6 Jahren geeignet.

Schleimhäute regelmäßig befeuchten

Linderung kann auch das Befeuchten der Schleimhäute verschaffen: Dazu sollte auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden. Kräutertees mit lindernden Inhaltsstoffen wie Malve können die gereizten Schleimhäute beruhigen. Bei kleineren Kindern sollten die Arzneitees verdünnt angeboten werden. Die richtige Trinktemperatur ist lauwarm. Grade bei erhöhter Temperatur und Fieber ist die regelmäßige Flüssigkeitszufuhr wichtig. Die lauwarmen Tees können ab einem Alter von etwa vier Jahren auch gut zum Gurgeln verwendet werden.

Können die Kinder bereits sicher Bonbons lutschen, so können auch diese eine Möglichkeit sein: Sie regen den Speichelfluss auf natürliche Weise an und sorgen so für eine zusätzliche Befeuchtung. Doch Achtung: Bonbons mit Menthol oder Campher sind für Kinder nicht geeignet.

Hausmittel gegen Halsschmerzen

Um die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen zusätzlich zu erhöhen, können Raumbefeuchter zum Einsatz kommen. Wer keinen besitzt, kann jedoch auch durch einfachere Methoden die Luftqualität verbessern: Das Aufhängen von nasser Wäsche oder das Kochen von Wasser, sowie das Aufstellen von Wasserschüsseln auf der Heizung sorgen für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit.

Beliebt sind außerdem Hausmittel wie Halswickel: Je nachdem, ob dem Kind warm oder kalt ist, können die Halswickel in ihrer Temperatur angepasst werden. Es kommen sowohl kalte Wickel wie auch warme Wickel in Frage. Dabei sollte das verwendete Wasser jedoch nie eiskalt oder heiß sein. Alternativ können sie auch mit Quark durchgeführt werden. Lässt die Wirkung des Wickels nach, beziehungsweise gleicht sich die Temperatur der Körpertemperatur an, so sollte das Tuch erneuert werden.

Viele Kinder wollen aufgrund der starken Halsschmerzen nur wenig essen. Oft lassen kalte Nahrungsmittel wie Eis oder kaltes Obst die Schmerzen zumindest für kurze Zeit in den Hintergrund rücken. Für die kleinsten können die Obststücke in sogenannte Fruchtsauger gegeben werden, durch die das Obst gefahrlos gegessen werden kann.

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