Kein Halbieren mehr nötig

Sanofi: Neue L-Thyroxin-Stärken

, Uhr
Berlin -

Sanofi bringt L-Thyroxin in neuen Dosierungen auf den Markt. Durch vier zusätzliche Stärken soll die Therapie der Hypothyreose zukünftig noch individueller gestaltet werden können.

„Die neuen Dosierungen werden ab Juni verfügbar sein“, informiert Sanofi. Der Hersteller ergänzt sein bestehendes Portfolio um die Dosierungen 63 µg, 88 µg, 112 µg und 137 µg. „Mit den neuen Zwischendosierungen wird eine noch exaktere, individuelle Dosierung für die Patienten ermöglicht.“ Dies sei bei manchen Patienten erforderlich, die besonders sensibel auf Dosisveränderungen reagieren. Zahlreiche Betroffene könnten mit den aktuell erhältlichen Standarddosierungen nicht exakt genug eingestellt werden. „Bislang musste in diesen Fällen mit halbierten Tabletten oder Ähnlichem behandelt werden.“

Andere Hersteller führen die Dosierungen bereits. So gibt es die 88 µg und 112 µg Tabletten beispielsweise von Hexal und 1A-Pharma. Die 137 µg Dosierungen haben Ratiopharm/AbZ und Merck im Portfolio. Die Tabletten à 63 µg hat kein anderer Hersteller im Angebot.

Normalerweise produziert das Organ die Hormone Triiodthyroxin (T3) und Thyroxin (T4), für deren Ausschüttung das Schilddrüsen-Stimulierende-Hormon (TSH) aus der Hirnanhangsdrüse benötigt wird. Werden zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet, steigt TSH an, wodurch die Produktion angeregt wird. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion wird zu wenig T3 und T4 produziert. Ursachen für eine Hypothyreose sind entweder Störungen der Schilddrüse selbst oder eine mangelnde Anregung der Hormonproduktion durch eine reduzierte TSH-Aktivität. Dies kann beispielsweise bei Schädigungen der Hypophyse der Fall sein.

In der Regel nehmen die Betroffenen eine Tablette einmal täglich. Die Einnahme sollte am besten morgens direkt nach dem Aufstehen im zeitlichen Abstand zu anderen Arzneimitteln und Nahrungsmitteln erfolgen. Die Initialdosis kann hierbei zunächst geringer gewählt werden. Alle zwei bis vier Wochen kann, je nach Bedarf, aufdosiert werden. Durch die neuen Wirkstärken soll die Einstellung individueller möglich sein, da ein eventuell notwendiges Zerteilen der Tabletten entfällt. L-Thyroxin gehört zu den Arzneistoffen mit sehr geringer therapeutischer Breite und befindet sich deshalb auf der Substitutionsausschussliste. Ein Zerteilen der Tabletten ist nicht empfehlenswert.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
BisoASS statt Assbiclair
ASS und Bisoprolol als Single Pill
Hochdosis-Influenza-Impfstoff
Ohne Yamagata: Efluelda kommt trivalent

APOTHEKE ADHOC Debatte